Demoscene: The Party

Das achte Mal

The Party

The Party

von William Sen, Denis Moschitto, Nico Barbat

Zwischen Weihnachten und Silvester gab es in Aars wieder allen Grund zum Feiern: Die Dänen luden ein und die Szene ließ sich nicht lange bitten. Zwischen dem 27.12. und 29.12. öffneten sich zum achten Mal die Tore zur größten Szeneveranstaltung der Welt, die sich den Namen „The Party“ über die Jahre redlich verdient hat.

„The Party 8“ stellte wie in jedem Jahr mit verschiedenen Unterhaltungsangeboten und tollen Wettbewerben das absolute Szene-Highlight dar. Trafen sich 1991 auf „The Party 1“ noch 1200 Gäste, so sind es heute bereits über 4000 Besucher.

The Party war auch diesmal wieder Zielscheibe der Kritik von Seiten der Szene. Der Vorwurf, dass es Veranstaltern und Organisatoren an Szenekenntnissen mangele, lässt sich leider zu häufig bestätigen. Falsch geschriebene Namen verschiedener Szenegrößen auf den Gewinnerlisten der Competitions sind nur ein kleiner Beleg dafür, dass dieser Vorwurf nicht ganz unbegründet sein kann.

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The Party 6 Demo

Eine Demo von The Party 6

Den zweiten großen Kritikpunkt bilden die Massen der Besucher, die sich nicht aus Szeneleuten zusammensetzen. Immer mehr Computerfreunde entdecken die Party als Unterhaltungsveranstaltung und verwässern nach der Meinung hartgesottener Szenefreaks den ursprünglichen Sinn dieser Versammlung. Es ist klar, dass die Organisatoren dieser Entwicklung nur schwer entgegenwirken können. Ihnen wird jedoch unterstellt, diesen Zustand durch kommerzielle Absichten herangezüchtet zu haben. Dafür spricht auch die zunehmende Anzahl der Sponsoren aus dem Computer-Bereich und vor allem die Tatsache, dass die Organisatoren keine echten Szenemitglieder sind, so wie es bei den Veranstaltern der ersten Jahre (legendäre Gruppen wie The Silents, Anarchy, Crystal oder Spaceballs) der Fall war.

Noch kann man sich allerdings nicht beschweren. Nie zuvor gab es so viele Competitions wie auf „The Party 8“. Ganze 19 Wettbewerbe wurden in den Bereichen Demo, Intro, Sound, Grafik und Design auf Windows, Java, Amiga und C64 ausgetragen.

Auf „The Party 8“ war wieder einmal alles vertreten, was Rang und Namen hat: Abyss, Sanity, TRSI, Loveboat und allen voran natürlich Scoopex, die sich mit ihrer Demo und der 40K-Intro in beiden Wettbewerben den ersten Platz sicherten.
Alle, die der Meinung sind, etwas verpasst zu haben, können jedoch aufatmen: wie immer kann man die meisten Produktionen aus dem Internet beziehen.

The Party – Rückblick

Mit der Veranstaltung der ersten „The Party“ begann die Blütezeit der Szeneparties. Von da an stieg die Anzahl von Szene-Meetings von Jahr zu Jahr an. Die Organisatoren wurden professioneller, die Partys größer und kommerzieller und die Demos schöner, größer, besser. Ob der Spaß und auch das (allerdings in Szenenkreisen umstrittene) positive öffentliche Interesse an den Szene-Events durch das größere Angebot an Preisgeldern, Platz und Attraktionen gestiegen ist, weiß so recht niemand.

Fakt ist jedoch, dass die auf den großen Partys veröffentlichten Demos durchweg Maßstäbe für die kommende Demo-Generation gesetzt haben, allen voran die Demos von „The Party“. So prasseln nach jeder Party Dutzende von neuen Demos, Wild Demos, Intros, Diskmags und natürlich auch Grafiken und Modules auf den Demo-Sites im Internet und auf den Boards auf. Selbst die komplette Liste aller nur nennenswerten Produktionen der letzten Jahren würde hier über alle Stränge schlagen. „Odyssey“ von Alcatraz und „Silents‘ Hardwired“ waren zum Beispiel die strahlenden Sieger der ersten „The Party“ Demo-Competition und ließen damit niemand anderes hinter sich als Anarchy mit dem Vorgänger des legendären „3D Demo 2“, das im folgenden Jahr Platz 2 erringen konnte. Spaceballs setzten mit „State of the Art“ neue Regeln für das Demo-Design – der darin vorkommende Techno-Tanz war jedoch unter Codern lange Zeit umstritten, weil „zu leicht zu coden“. Auf „The Party 3“ ging das Demo-Feuerwerk dann richtig los: „Origin“ von Complex/Bomb, „Full Moon“ von der erfolgreichsten Demo-Gruppe Virtual Dreams & Fairlight, „Arte“ von Sanity, und „9 Fingers“ – Nachfolger von „State of the Art“ ist ein Muss für jeden Demo-Liebhaber.

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Aber es ging auch eine Stufe kleiner. Bei den 40K-Competitions wussten in den letzten Jahren insbesondere die „Zero Gravity“-Serie von Scoopex, die „Dawn“-Serie von Abyss und einzelne Intros wie „Creep“, „Chaosland“, „Trashcan Compatible“, „Toyzareus“ oder „Superautodrome“ zu überzeugen. Auch 1994 bis 1997 standen wie der die bekannten Gruppen ganz vorne: Virtual Dreams & Fairlight (Psychedelic, Faktory), Bomb (Shaft 7, Motion Origin 2), Carillon & Cyberiad (Closer), Andromeda (Nexus 7), The Silents, Oxygene, Rebels, Essence und Infect müssten jedem Demo-Fan spätestens jetzt ein Name sein.

Mekka+Symposium ’99 (MS2K-1)

Demoscene Pixel

Demoscene Pixel

Die nächste große Party findet dann wieder in Deutschland statt. Die „Mekka-Symposium“ entzweit zu Ostern alle Scener von ihrer Familie.
Mit über tausend Besuchern aus ganz Europa entwickelte sich diese Party binnen kürzester Zeit zu Deutschlands größtem Scene-Event. Vor drei Jahren noch bekannt als „Black Box Symposium“ fusionierte sie mit der Party „Mekka“ und entwickelte sich immer mehr zu einem Geheimtipp in der Szene. Im Gegensatz zu Party-Giganten wie „The Party“, ,The Assembly“ und „The Gathering“ konnte die Mekka+Symposium einen hohen Beliebtheitsgrad in der Szene erlangen, indem sie stets unkommerziell geblieben ist und die Demoszene mit ihren alten Werten wiederspiegelt.

72 Stunden nonstop Party, Demos und eine Menge weiterer Einlagen kommen auch in diesem Jahr auf die Besucher der Mekka+Symposium zu, die dieses Jahr zwischen dem 2. und 5. April in der Heidemarkt-Halle in Fallingbostel bei Hamburg unter dem Kürzel „MS2K-1 “ stattfinden wird.

Sowohl Szenemitglieder als auch Computerinteressierte können sich erneut auf eine großartige Party gefasst machen, denn auch diesmal werden Demo-, Grafik-, Musik- und andere Wettbewerbe quer durch alle Plattformen auf einer riesigen Leinwand vom Publikum bejubelt. Mitmachen kann jeder, der sein Projekt pünktlich vor Abgabeschluss auf der Party abgibt. Den Gewinnern winken wertvolle Sachpreise.

Mekka-Symposium

Mekka-Symposium

Weiterhin sind unter anderem Überraschungsauftritte und weitere Highlights zu erwarten. Gegen Ende der Party können sich alle Gäste auf das traditionelle Lion-Feeding freuen, bei dem Artikel rund um den Computer an die Menge „verfüttert“ werden.
Alles bleibt eben so gut, wie man es, von der Mekka+Symposium gewohnt ist …

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