In Online-Bewertungsportalen tauschen Verbraucher Informationen und Erfahrungen zu Produkten und Dienstleistungen aus.
Diese Plattformen stellen mittlerweile eine sehr wichtige Informationsquelle vor dem Treffen von Kaufentscheidungen dar. Bekannte Bewertungsportale erreichen mit hohen Zugriffszahlen oft ein größeres Publikum als die Inhalte professioneller Journalisten. Dabei werden keine Experteninformationen, das heißt Ergebnisse objektiver Untersuchungen und Tests, zur Verfügung gestellt, sondern Bewertungen auf der Basis individueller Erfahrungen abgegeben.
Die größten Bewertungsportale
Das größte deutschsprachige Portal Ciao verzeichnete einst mehr als 38 Millionen Besucher im Monat und zu den mehr als 2 Millionen besprochenen Produkten kamen monatlich über 8.000 Erfahrungsberichte hinzu.
Diese Inhalte sind bei Google-Recherchen auch stets unter den Top-Treffern zu finden. Die Altersstruktur ist sehr geradlinig verteilt, so dass sowohl Jugendliche, als auch Nutzer mittleren Alters nahezu in gleicher Intensität auf das Portal zugreifen. 31% der Nutzer haben ein Nettohaushaltseinkommen von durchschnittlich 3.000 Euro, während 22% mehr verdienen. Dies zeigt die starke Kaufkraft der Ciao-Nutzer. 79% der Nutzer verändern laut Umfrage ihre Kaufentscheidung aufgrund einer Bewertung (vgl. Ciao Group, 2010). Damit sind Bewertungsportale vor allem für das Produktmonitoring von besonderer Wichtigkeit. Wenn ein Produkt schlechte Kritiken in einem solchen Bewertungsportal erntet, ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich das negativ auf das Kaufverhalten auswirkt.
Reviews in Shops
Doch nicht nur spezielle Bewertungsportale sind Meinungsmacher. Mittlerweile haben vor allem auch Shop-Betreiber erkannt, dass Konsumenten immer häufiger Bewertungen und Erfahrungsberichte erwarten.
Kunden nutzen diese Funktion, um sich den Weg auf ein Bewertungsportal zu sparen. Stattdessen beachten sie die Bewertungen direkt auf der Seite des Webshops. So können auch die großen E-Commerce-Plattformen wie Amazon als meinungsmachende Kanäle unter die Kategorie der Bewertungsportale fallen.
Bewertungsportale bieten in der Regel keine offenen APIs an. Vor allem Portale wie Ciao, die Unternehmen wie
Microsoft gehören, sind sicherlich selbst an den Zahlen interessiert und nutzen sie für eigene Marktforschungszwecke. Eine Anbindung an diese Daten wird meist nicht gewährleistet, weder kostenlos noch kommerziell. Daher sind Monitoring-Agenturen gezwungen, solche Inhalte vom Frontend zu beziehen. Diese Art der Technologie wird als „Web Scraping“ bezeichnet und setzt den Einsatz entsprechender Erkennungssoftware voraus. Für Social Media Monitoring sind derartige Systeme von großem Nutzen und im Leistungs-Portfolio von Monitoring-Agenturen gewöhnlich auch vorhanden.