Unser aller Leben wird immer technischer und somit auch digitaler. Während der Walkman einst zwar dazu neigte, Tapes und Batterien zu verschlingen, wollen die heutigen Geräte allerhand über den Nutzer wissen. Und sie speichern es.
Damit sind jetzt keine technischen Alltagsassistenten namens Siri, Alexa oder Hey Google gemeint, sondern einfache Smartphones und Laptops. Wer kann von sich behaupten, genau zu wissen, welche Daten das Gerät speichert und mitunter versendet? Wer kann garantieren, dass die Daten, die gerade jetzt ins Netz geschickt werden, nicht abgefangen werden? Sicherheit ist also wichtig – doch wie geht das? Mit einigen Kniffen.
VPNs nutzen
Einer der wichtigsten Aspekte beim Schutz der eigenen Privatsphäre ist zu verhindern, dass Daten einfach abgegriffen und zugeordnet werden können. Doch was ist ein VPN? Ein VPN verhindert natürlich nicht, dass ein Hacker irgendwo zwischen Versender und Empfänger zugreift, allerdings bringen ihm diese Daten nichts mehr. Sie sind wirsch und keiner direkten Person mehr zuzuordnen. Dabei bietet ein VPN nicht allein diesen Vorteil:
- Nachverfolgung – die IP-Adresse, die VPN-User benutzen, werden von zig anderen geteilt. Die Nachverfolgung der Daten würde also einer Nadel im Heuhaufen gleichen.
- Absicherung – besonders unterwegs ist ein VPN wichtig. Nachdem viele Menschen zum Onlinebanking gewechselt sind und natürlich auch unterwegs das Konto checken, sichern sie den Zugang über das VPN. Anmeldedaten und Seite sind nicht mehr zuzuordnen.
- Datensicherheit – immer mehr User arbeiten im Homeoffice oder von unterwegs aus. Da ist die Datensicherheit das oberste Gebot, denn was bringen Datenschutzrichtlinien, wenn die Daten beim Nutzer selbst abgefangen werden können?
Bei den früheren Internetleitungen hatten VPN das Problem, dass die Geschwindigkeit massiv verringert wurde. Das ist heute nicht mehr der Fall. Ausnahmen können diese alten Leitungen sein. Ob ein VPN gleich am Router installiert wird, am Gerät oder aber via Webseite aufgerufen wird, kann jeder für sich entscheiden. Grundsätzlich sollte aber bedacht werden, dass die Routerlösung mitunter bei Streamingdiensten problematisch sein kann.
Daten nur begrenzt herausgeben
Die größte Sicherheitslücke bezüglich der eigenen Daten ist weiterhin der Mensch an der Tastatur. Oft geschieht es unbedacht, teilweise aber auch, weil sich ein Vorteil versprochen wird. Daher gilt:
- Kein Log-in via Facebook – bei extrem vertrauenswürdigen Seiten mag dies funktionieren, doch loggen sich viele User in Spiele oder auf anderen Webseiten mit Facebook ein. Das Problem: Die Zugangsdaten werden gespeichert. Es ist Dritten nun mühelos möglich, sich über den User zu informieren. Auf Facebook stehen in der Regel alle Informationen.
- Teilnahmen überdenken – Gewinnspiele sind oft nur dazu da, um Newsletteranmeldungen zu generieren oder möglichst viele Adressen zu erhalten. Daher sollten User genau überlegen, wo sie wirklich mitmachen. Auch eine alternative E-Mail-Adresse, die keinerlei Aufschluss über die eigene Person gibt, hilft weiter und schützt zu einem gewissen Maß.
- Cookies prüfen – die Cookierichtlinien auf Webseiten werden von den meisten Menschen eher mit erhöhtem Blutdruck bedacht. Sie sind störend, die Anklickvariante für die geringste Cookielast verbirgt sich gerne mal in Grau auf Grau und wer die Erklärungen liest, weiß mit dem Begriffen nur schwer etwas anzufangen. Dennoch: Jeder sollte sich mit den Erklärungen einmal genauer befassen und fortan prüfen, zu was er eigentlich zustimmt.
Zugleich sollten die Cookies im Browser korrekt eingestellt werden. Welche werden gespeichert und welche werden direkt wieder gelöscht?
Smartphone und Tablet passend einstellen
Ein Großteil der Internetnutzung wird heute vom Smartphone oder dem Tablet aus durchgeführt. Allerdings nutzen viele User überhaupt nicht die Einstellungen rund um die Sicherheit und Privatsphäre, die die Geräte bereits an Bord haben:
- Sperrbildschirm – dieser sollte genutzt und vor allem auch gesperrt werden. Ist der Sperrbildschirm nicht aktiv, können Hacker mühelos Codes aufspielen, die das Gerät ausspionieren.
- SIM-PIN – sie wird von vielen abgeschaltet, da das Starten des Smartphones dadurch ein wenig komplizierter wird. Ohne die SIM-PIN kann ein Dieb allerdings die Telefonnummer nutzen und somit perfekt die Identität des Nutzers stehlen.
- Berechtigungen – jeder Anwender sollte genau prüfen, welche App welche Berechtigung erwartet. Zwischendurch sollten die Apps noch einmal durchgegangen werden, um sicherzustellen, dass sich nichts geändert hat.
- Nutzerprofile – für private und berufliche Anwendungen sollten unterschiedliche Profile angelegt werden. Das kann via Android geschehen, sofern der Hersteller das erlaubt. Alternativ bieten auch Hersteller oft die verschiedenen Profile an.
- Ortungsdienst – dieser ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits greifen viele Fitnessuhren auf GPS zu, Warn- und Wetter-Apps ebenso und Google Maps soll aus Bequemlichkeit auch gleich den korrekten Standort anzeigen. Wichtig ist, dass der Standortdienst nur auf »für einen selbst« gestellt wird.
Zugleich sollte das Betriebssystem immer auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Durch Updates verändern sich jedoch gerne Einstellungen, sodass ein wenig Nacharbeit gefordert ist.
Zum persönlichen Schutz auf Smartphones und Tablets gehört, wie auf dem Laptop, eine gute Internetsecurity. Diese ist auch trotz der VPN-Nutzung wichtig, da ein VPN nicht verhindern kann, dass sich Trojaner oder Viren auf dem Gerät einnisten. Längst haben Hacker Smartphones und Tablets ins Visier genommen. Und was bringt die größte Achtsamkeit und das beste VPN, wenn der Nutzer durch einen Trojaner die Bank-Zugangsdaten auf dem Silbertablett präsentiert?
Fazit – die persönliche Sicherheit ist wichtig
Nicht nur Computer und Laptops müssen geschützt werden. Smartphones und Tablets haben sich längst als neue Spaß- und Arbeitsgeräte bewiesen und werden ständig benutzt.
Somit müssen die Daten auf diesen Geräten ebenso vor fremden Zugriffen geschützt werden, wie die auf dem Laptop. VPN-Dienste unterstützen dabei, die Zuordnung der Daten zu verhindern, gute Einstellungen stellen sicher, dass das Gerät nicht kurzerhand von einem Hacker infiziert werden kann.
Doch trotz aller technischer Hilfen für technische Geräte stellt die eigene Person das größte Risiko dar. Wer die Smartphonesperre ausschaltet, handelt quasi schon fahrlässig. Und wer der Rezepte-App den Zugriff auf Mikrofon, Kamera, Kalender, Bewegungsprofil und Fitnessapp erlaubt, der hat sich die Berechtigungen nie wirklich angesehen.