Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung, in dem sich ein Großteil unseres Lebens online abspielt. Daher lohnt sich der Aufbau eines digitalen Geschäftsmodells, das hiervon profitieren kann.
Den digitalen Markt verstehen
Damit ein digitales Geschäft erfolgreich aufgebaut werden kann, muss zuerst einmal ein gewisses Verständnis für den digitalen Markt entwickelt werden. Je besser die Bedingungen des Marktes verstanden werden, in welchem das Geschäftsmodell aufgebaut werden soll, desto erfolgreicher kann dieses umgesetzt werden. Es ist zwingend erforderlich, dass sich Gründer intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Zielgruppe auseinandersetzen. Um der Zielgruppe ein optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt anbieten zu können, muss dementsprechend eine umfangreiche Marktforschung betrieben werden. Diese unterstützt bei der Identifizierung von potenziellen Chancen und Herausforderungen.
Marktsegmentierung mittels ABC-Analyse
Die sogenannte ABC-Analyse ist ein nützliches Tool, wenn es darum geht, den Markt zu segmentieren. Im Rahmen dieser Analyse werden Kunden oder Produkte in 3 Kategorien eingeteilt: A, B und C. Die Aufteilung erfolgt basierend auf der Bedeutung der Kunden bzw. Produkte für das Unternehmen. In der Kategorie A werden die für den Betrieb wichtigsten Kunden und Produkte erfasst. Diese steuern den größten Beitrag zum Umsatz bei. In der Kategorie C dagegen landen die Kunden, die den kleinsten Beitrag zum Umsatz leisten. Mithilfe der ABC-Analyse lässt sich die Zielgruppe besser verstehen, was einen effizienteren Einsatz von Ressourcen ermöglicht.
Die richtige Nische ausfindig machen
Auch beim Aufbau eines digitalen Geschäftsmodells ist die Wahl der Nische von großer Bedeutung. Deshalb sollten sich Gründer schon früh mit der Frage befassen, welche Nische sich am besten für das jeweilige Geschäftsmodell eignet. Denn wer ein sehr breites Angebot an Produkten oder Dienstleistungen bereitstellt, der spricht keinen Kunden so richtig an. Insbesondere dann, wenn die eigene Marke noch nicht am Markt etabliert ist und keinen Wiedererkennungswert bietet, sollte eine recht spitze Nische gewählt werden. Diese muss allerdings immer noch groß genug sein, um genügend Kunden gewinnen zu können. Eine klare Positionierung innerhalb einer bestimmten Nische sorgt dafür, dass sich das Unternehmen von der Konkurrenz abheben kann.
Die ABC-Analyse und ihr Einfluss auf die Nischenwahl
Die ABC-Analyse lässt sich auch dann anwenden, wenn es um die Wahl einer geeigneten Nische geht. Denn durch eine Analyse der anzubietenden Produkte und Dienstleistungen kann in Erfahrung gebracht werden, welcher Bereich das größte Potenzial für das Unternehmenswachstum bietet. Gründer sollten sich beim Aufbau eines digitalen Geschäftsmodells darauf konzentrieren, die bestmögliche Nische auszuwählen und dort das beste Produkt anzubieten.
Warum die agile Produktentwicklung so wichtig ist
Die digitale Welt ist immer wieder technologischen Neuerungen unterworfen, die sich sehr stark auf den Erfolg eines Unternehmens auswirken können, positiv wie negativ. Daher ist heutzutage vor allem eine Fähigkeit gefragt, und zwar die, schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Im Rahmen einer agilen Produktentwicklung kann sichergestellt werden, dass Produkte und Dienstleistungen einem Prozess der kontinuierlichen Verbesserung unterliegen und sich somit den sich stets verändernden Anforderungen der Kunden anpassen. Auch hier kann die ABC-Analyse gewinnbringend für das Geschäftsmodell angewandt werden, indem die Produkte in Kategorien von A bis C eingeteilt werden. Der Fokus sollte auf den Produkten der Kategorie A liegen, weil diese die Umsatzbringer des Unternehmens sind und somit den größten Anteil am Unternehmenserfolg haben. Produkte der Kategorie B sollten beibehalten werden, da sie immer noch einen nennenswerten Einfluss haben. Produkte, die sich in der Kategorie C befinden, müssen jedoch entweder gezielt eliminiert oder optimiert werden. Das liegt daran, dass sich diese Produkte ansonsten schlichtweg nicht lohnen, weil sie zu wenig zum Unternehmenserfolg beisteuern, aber Zeit und Ressourcen verschlingen.
Digitales Marketing
Es braucht eine gut durchdachte digitale Marketingstrategie, wenn das digitale Geschäftsmodell Erfolg haben soll. Das Ziel besteht darin, die Zielgruppe möglichst genau anzusprechen und von dem eigenen Produktangebot zu überzeugen. Ein weiteres Ziel kann die Steigerung des Bekanntheitsgrads der unternehmenseigenen Marken sein. Hierfür können verschiedene digitale Kanäle bespielt werden, um die Unternehmensbotschaft zu kommunizieren und neue Kunden für sich zu gewinnen. Zu den möglichen Marketingstrategien gehören unter anderem:
- Aufbau einer E-Mail-Liste und E-Mail-Marketing
- Content-Marketing (zum Beispiel über Blogs)
- Suchmaschinen-Marketing (SEM)
- Social-Media-Marketing (zum Beispiel über Facebook)
- Affiliate-Marketing
Die Strategien sind vielfältig und gehen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen einher.
Kundenfeedback und stetige Verbesserung
Damit das digitale Geschäftsmodell langfristig erfolgreich betrieben werden kann, ist ein Prozess der ständigen Verbesserung erforderlich. Das Unternehmen muss sich stets an neue Marktbedingungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und nicht wieder vom Markt zu verschwinden. Die wohl beste Möglichkeit, um das eigene Produktangebot an veränderte Kundenanforderungen anzupassen, besteht darin, Kundenfeedback zu generieren und dieses für die eigenen Zwecke zu verwenden. Denn das Feedback der Kunden gibt Unternehmen einen guten Einblick darin, was Kunden wichtig ist und was nicht. Das ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und zu optimieren. Auch hier hilft die ABC-Analyse. Schließlich sind die Bedürfnisse der A-Kunden am relevantesten für Unternehmen. Wer auf die Anliegen der wichtigen Kunden reagiert und die Produkte an ihre Bedürfnisse anpasst, der kann diese im Optimalfall langfristig ans Unternehmen binden. Aber auch das Feedback von C-Kunden kann genutzt werden, um Schwachstellen im Geschäftsmodell zu erkennen.