Amazon verdrängt derzeit aus zwei Gründen eBay aus dem Markt der Kleinanzeigen.
Amazons Marketplace hat sich als etablierter und innovativer Player am Markt für private Verkäufer etablieren können. Dabei sind es viele Vorteile für Verkäufer zu nennen. Aufgrund der bereits bestehenden Produktpalette müssen Verkäufer ihre Waren nicht beschreiben oder abfotografieren, sondern können ohne weiteres ihr Angebot auf ein bestehendes Angebot bei Amazon einfach anhängen. Kurz gesagt: Mit nur wenigen Klicken können Verkäufer ihr Angebot online stellen. Zwar hat auch eBay mittlerweile eine solche Funktion, wonach Verkäufer die Produktpräferenzen aus einer Liste auswählen können, allerdings scheint dies eher den Eindruck zu erwecken, als hätte man aus der Not heraus versucht eine Amazon-Ähnliche Funktionen anzubieten. Einen richtig guten Eindruck hinterlässt dies jedoch nicht.
eBay Design
Wenn man bei eBay stöbert, hat man oft das Gefühl, dass sich in den letzten 20 Jahren, was das Design und Look & Feel betrifft gar nichts getan hat.
Von der Schriftart bis zum Bildaufbau, sieht eBay noch aus, als wäre er einer der ersten Websites, die in den 90er Jahren designt worden sind. Zwar vertraut eBay auf seinen alten Erfolg, verschläft aber die mittlerweile veränderte Wahrnehmung der Verbraucher bezüglich Design. Eine Website, die selbst auf mobilen Endgeräten wie Small und Medium Devices (Tablets) nicht richtig funktioniert, ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
eBay Bewertungen
Hatte eBay noch vor 20 Jahren mit den Userbewertungen ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt, ist heutzutage eine Verkäuferbewertung nichts Neues mehr.
Nicht nur, dass fast alle Portale und Online Verkäufer im Web mittlerweile bewertet sind, eBay hat sogar die Produktbewertungen verschlafen und hängt somit der Entwicklungen hinterher. Dagegen hat Amazon den Trend längst erkannt. Nebst Verkäuferbewertungen sind alle Produkte ebenfalls von Nutzern bewertet. Resultat: Die Nutzer schauen sich die eBay-Produkte lieber auf Amazon an, und wenn sie schon drauf sind, wird die Bestellung auch direkt bei Amazon selbst getätigt. Abwandernde Kunden sind das Hauptproblem von eBay, weil sie nicht die passenden Produktbewertungen auf den jeweiligen eBay-Seiten finden. Fast niemand kauft heute mehr Produkte, die von anderen Nutzern nicht bewertet worden sind.
eBay Zahlungsfunktion
Früher waren komplizierte Zahlungssysteme wie Paypal noch selbstverständlich, weil es keine andere Alternativen gab.
Während Amazon erfolgreich solche One-Click-Buy-Systeme eingeführt hat, muss sich der Käufer bei eBay mit unüberschaubaren Zahlungssystemen auseinandersetzen. Mancher Verkäufer bietet Paypal mit Kreditkarte an, andere nehmen keine American Express, und weitere akzeptieren nur EC-Karte, gar kein Paypal und oft sogar nur eine Überweisung per Vorkasse oder gar Bar. Die Schwelle des Käufers sich auf solche komplizierten Zahlungssysteme einzulassen nimmt ab, während Amazon mit einem einfachen Zahlungssystem bereits für ein eigenes Standard gesorgt hat.
Amazon Garantien
Amazon bietet auch im Marketplace Garantien an und bietet somit Sicherheit für alle Käufer.
eBay dagegen hat die Garantie an das Zahlungssystem Paypal gekuppelt, welches zunächst für Käufer nicht nachvollziehbar erscheint. Zudem gilt die Garantie auch nur dann, wenn der Verkäufer auch tatsächlich Paypal anbietet. Komplexität sorgt für Unsicherheit und ist auch Grund für Käufer lieber bei Amazon ihre gebrauchten Waren einzukaufen.
Wenn man Online-Händler ist dann ist man mehr oder weniger dazu verpflichtet auf beiden Plattformen die eigenen Produkte zu vermarkten. Selbst größere Shops sind mit diesen Plattformen eng verbunden und verkaufen parallel auf beiden Marktplätzen, weil es nicht nur ein Trend ist, sonder vielmehr zu einer Gewohnheit geworden ist. Ebay hatte nocht vor 10 Jahren eine Monopolstellung, die von Amazon mittlerweile überholt wurde.
Hallo,
interessanter Artikel. Auch wir haben uns so unsere Gedanken über das Thema gemacht. Falls Links erlaubt sind, kann man hier weiterlesen content-werkstatt.com/blog/kaufen-bei-ebay-oder-amazon
Meine persönliche Meinung: Ebay macht einfach keinen Spaß mehr. War es früher einfach spannend, etwas bei Ebay zu verkaufen, so hat die Plattform selbst dafür gesorgt, dass der Frust als Verkäufer (privat oder gewerblich) immer größer wurde. Ebay hat den Verkäufern mit seinen Regeln immer mehr den Hals abgeschnürt, Streitereien sind nicht mehr die Ausnahme, sondern ganz klar die Regel.
Das Portal fördert selbst den Neid und die Missgunst unter den Parteien, z. B. mit dem ständigen Zankapfel Versandkosten. Auch was die Bewertungen angeht, mischt sich Ebay ständig parteilich in die Abläufe, fördert Ungerechtigkeiten und spielt sich als großer Richter auf. Hallo: Wenn Du eine Plattform bist, bist Du nur der Vermittler zwischen den Parteien und nicht auch gleichzeitig Staatsanwalt und Richter.
Als Käufer wird man nicht wirklich vor Gaunereien geschützt, als Verkäufer ständig benachteiligt, auch wenn der Käufer im Unrecht ist. So what?
Ich habe Ebay komplett den Rücken gekehrt und nutze es nur noch als „Preis-Suchmaschine“. Dann doch lieber zu Amazon. Auch wenn man die Pest gegen die Cholera eintauscht!!!
Hallo,
ich bin auf euren interessanten Artikel gestoßen. Finde ihn sehr hilfreich. Vor allem aber eure Erläuterungen zum Service beider Unternehmen, finde ich mehr als gelungen und sehr empfehlenswert. Danke dafür. Hat mich echt inspiriert.
Liebe Grüße
Mila