Es gibt sie überall und sie sind weit verbreitet – Fake-Profile in Singlebörsen und auf Plattformen für Partnervermittlung. Das hat die ARD erst kürzlich bestätigt. Dennoch kannst Du beruhigt im Internet nach Deiner großen Liebe suchen. Denn echte von falschen Profilen zu unterscheiden, ist kein Hexenwerk. Wir haben zusammengefasst, worauf es dabei ankommt und was hinter dem Phänomen der Fake-Profile steckt.
Der ARD-Dokumentation nach verfolgen die Betrüger in Singlebörsen und bei Partnervermittlungen im Wesentlichen drei Interessen: Zum einen sind es die sogenannten Spammer. Sie wollen Nutzer für andere Plattformen abwerben. Die zweite Gruppe besteht aus den klassischen Heiratsschwindlern. Diese spielen suchenden Singles die große Liebe vor, um sich Geld zu erschleichen, sei es für ein Flugticket, einen kranken Verwandten oder einen anderen angeblichen Notfall. Als Drittes legen Portalbetreiber selber Fake-Profile an, um Nutzer zu kostenpflichtigen Funktionen zu bewegen.
Fake-Profile enttarnen
Ob Dating-Plattformen Fake-Profile einsetzen und in welcher Form, erfährst Du mit einem Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Ist dort von Controllern, Animateuren oder Ähnlichem die Rede, „die unter mehreren Identitäten Dialoge führen können“, solltest Du verstärkt auf die Echtheit Deines Chat-Partners achten. Fakes kannst Du leicht erkennen.
Wichtige Indizien sind der Gesamteindruck und die Bilder. Erscheinen sie zu schön, um wahr zu sein, dann sind sie möglicherweise nicht wahr. Betrüger setzen gezielt auf falsche Angaben in Singlebörsen und auf anderen Dating-Plattformen. Sie wollen Charaktere kreieren, die zu den gängigen Sehnsüchten von Menschen, die einen Partner suchen, passen, um diese für sich zu nutzen.
Ob Fotos echt sind, kannst Du überprüfen, indem Du nach weiteren Bildern fragst. Sind auch sie in diesem Stil gehalten oder Du erhältst keine, dann sei misstrauisch! Wenn Du technisch ein klein wenig versiert bist, kannst Du das Foto auf deine Festplatte kopieren und in die Google-Bildersuche laden. Findet sie Treffer, beispielsweise aus Archiven, die Bilder verkaufen, dann ist dies ein deutliches Indiz für ein Fake-Profil.
Bei Verdacht gezielt nachfragen
Wenn Du mit einer fremden Person Nachrichten austauschst, solltest Du zudem darauf achten, wie diese ihre Botschaften formuliert.
Sind sie allgemein gehalten, sodass sie auf jedes beliebige Profil zutreffen können, dann frage nach und achte auf das Verhalten Deines Gegenübers! Bestätigt sich der Verdacht, dass diese Person nicht wirklich auf Dich eingeht, so kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass der Verfasser dieselben Nachrichten auch an andere schickt.
Möchtest Du sichergehen, dass die Person es ernst meint, dann versuche, nach den ersten interessanten Nachrichten mit ihr zu telefonieren oder zu skypen! Sollte das erfolgreich sein, lasse das erste Treffen bald folgen! Nur so kannst Du wirklich sichergehen. Denn jemand, der ein Fake-Profil anlegt, obwohl er gar nicht wirklich einen Partner sucht, wird sich höchstwahrscheinlich nicht mit Dir treffen wollen und wenn, dann garantiert nicht häufiger.
Gesunde Skepsis ist das beste Rezept
Letztlich ist es beim Online-Dating wie im analogen Leben: Mit gesundem Menschenverstand kannst Du unehrliche Absichten rechtzeitig erkennen.
Aber 100-prozentig sicher sein kannst Du nie. Daher solltest Du jemandem, den Du gerade im Internet kennengelernt hast, zum Beispiel genauso wenig Geld leihen wie sonst. Auch Deine Adresse solltest Du auf keinen Fall vor den ersten Treffen preisgeben. Gesunde Skepsis ist immer ein gutes Rezept.