Viele Singles suchen schon lange nach einem Partner. Sie sagen, dass es trotz vieler Dates bei ihnen noch nicht gekribbelt hat.
Deshalb glauben sie, dass der oder die Richtige noch nicht dabei war. Doch genau das kann ein Trugschluss sein. Liebe funktioniert nämlich nicht zwangsläufig nach den eigenen Vorstellungen. Sie entsteht meist auf ihre eigene Weise: oft unerwartet, manchmal erst im Laufe der Zeit. Wer daher einen Partner sucht, der bestimmten Kriterien entspricht und wer genaue Erwartungen an eine Beziehung hat, schränkt seine Chancen sehr stark ein.
Alle, die im Internet nach ihrem Traummann oder ihrer Traumfrau Ausschau halten, können ihre Ansprüche an den Partner in fast sämtlichen Singlebörsen detailliert angeben – als würden sie ein Auto kaufen: Wie alt soll der Partner sein, wo wohnen und über welchen Schulabschluss verfügen? Darf er rauchen, bereits Kinder haben? Wie sportlich soll er sein? Welche Charaktereigenschaften sind wichtig? Vor allem Frauen mittleren sowie höheren Alters haben genaue Vorstellungen. Wie eine Umfrage der Partnervermittlung Parship ergeben hat, fassen Männer ihre Vorlieben, zum Beispiel in Bezug auf die Figur, etwas weiter als Frauen: 65 Prozent bevorzugten eine schlanke Frau und bei 24 Prozent durfte sie eine kurvige Figur haben. Frauen hingegen legen sich enger fest: 69 Prozent gaben an, beim Mann eine schlanke, sportliche Figur attraktiv zu finden und nur 13 Prozent gefiel eine rundliche, kräftige Statur. Das zeigt: Viele Frauen haben zu hohe Ansprüche an Männer. Sie wollen sich mit niemandem zufriedengeben, der nicht optimal zu ihren Vorstellungen passt. Lieber bleiben sie allein.
Suchverhalten verändern
Zu hohe Erwartungen führen zum Singledasein. Mit jeder einzelnen Vorstellung wird die Anzahl von potenziellen Partnern geringer.
Ist der Traumpartner „konfiguriert“, ist es sehr wahrscheinlich, dass es diesen gar nicht gibt. Ein Mensch lässt sich nicht wie ein Auto zusammenklicken. Außerdem haben diejenigen, die genaue Vorstellungen von ihrem Traummann oder ihrer Traumfrau haben, oft auch detaillierte Erwartungen in der Partnerschaft. Damit ist Enttäuschung programmiert. Hinzu kommt, dass sich negative Erfahrungen unter diesen Voraussetzungen häufig wiederholen. Wer nämlich seine Partner immer nach demselben Schema auswählt, läuft Gefahr, immer wieder alten, unvorteilhaften Mustern zu folgen.
Der einzige Ausweg besteht darin, das Suchverhalten zu verändern und neue Erfahrungen zuzulassen. Wenn Du schon lange vergeblich einen Partner suchst, weil Du genaue Erwartungen hast, solltest Du lieber weniger Vorstellungen formulieren. Probiere stattdessen, Dich dafür zu interessieren, wer der andere ist! Suche nicht in erster Linie einen Partner, sondern interessante Menschen! Dann zeigt sich von selber, ob Du mit jemandem eine Beziehung eingehen möchtest und umgekehrt.
Emotionale Bindung als Schlüssel
Voraussetzung für die Entstehung einer Partnerschaft ist eine emotionale Bindung. „Damit es überhaupt knistern kann, kommt es zuerst nicht auf Passung, sondern auf Zuwendung an.
Dazu müssen sich zwei füreinander öffnen, sich dafür interessieren, was der andere fühlt, denkt, wovon er träumt, wonach er sich sehnt und wovor er sich fürchtet. Es werden ‚Entdeckungen im Innersten‘ gebraucht. Nur wenn zwei sich dort begegnen, wo sie sonst niemand(en) hinlassen, besteht die Möglichkeit einer emotionalen Bindung aneinander“, heißt es im Magazin von ElitePartner.
Wer also die Zukunft offenlässt, ermöglicht neue Erfahrungen und die Chance, dass ein passender Partner dabei ist, steigt um ein Vielfaches. Es können sich tiefe Gefühle zum Gegenüber entwickeln, obwohl es bei den ersten Dates nicht „gekribbelt“ hat. Das ist eine gute Basis für eine Beziehung – eine wesentlich bessere als die erhofften Schmetterlinge im Bauch. Diese können sich zwar einstellen. Jedoch sind sie oft auch schnell auf und davon.