Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, ist die, wie sich Facebook Pages in Suchmaschinen hoch platzieren lassen. Dabei wird jedoch oft vergessen, welche Effekte diese Platzierung für die eigene Webpräsenz haben können. Gleichzeitig stellen sich viele Unternehmen die Frage, inwiefern sich ein Facebook Engagement positiv auf die eigene Website auswirkt, wenn man von Facebook dorthin verlinkt.
Angefangen bei Wikipedia, hat sich der Einsatz des Attributs REL-NOFOLLOW mittlerweile auf viele Social Networks ausgeweitet und auch vor Facebook nicht halt gemacht. Denn auch Facebook möchte keiner Website einen Trust bei Suchmaschinen schenken. Grundsätzlich gilt auch dort, dass Suchmaschinen alle von ihm ausgehenden Links ignorieren, unabhängig davon, ob die Facebook Timeline öffentlich ist oder nicht. Damit ist bereits die wichtigste Information gegeben: Eine Facebook Page hat keinerlei positiven Einfluss auf den eigenen Webauftritt, denn für Suchmaschinen spielt der zu ihm gesetzte Link keine Rolle.
Dies gilt für alle anderen Kanäle und URLs ebenfalls, auf die von Facebook verlinkt wird. So auch für YouTube-Videos. Das heißt, ein Link auf den eigenen YouTube Channel bringt keinerlei Ranking-Vorteile. Zwar werden Thumbnails von YouTube in Facebook angezeigt, und im ersten Blick scheint auch ein direkter Link zu YouTube aus Facebook vorhanden zu sein. Doch der REL-NOFOLLOW sorgt dafür, dass das YouTube-Video nicht von diesem Link profitiert.
Diese Aussage deckt sich nicht ganz mit dem Wissen vieler SEOs: Seit im Dezember 2010 Matt Cutts von Google in einem Video behauptet hat, Google schenke ausgehenden Links aus Facebook Beachtung, ist unter einigen SEOs eine rege Diskussion entstanden.
In seinem Video erläutert Matt Cutts beispielsweise nicht präzise, inwiefern Google Inhalte aus Facebook ausliest. Dabei relativiert er seine bisherige Aussage und attestiert, dass Google nur die Inhalte auslesen könne, die freigegeben worden sind bzw. von Facebook auslesbar sind. Es fehle Google die Möglichkeit, Inhalte von Facebook auszulesen, wenn Facebook dies nicht wünscht bzw. sich dagegen sperrt.
Er thematisiert in seinem Video allerdings etwas anderes, als das, worauf sich einige SEOs beziehen. Tatsache ist, dass durch eine bestimmte Funktion, die erst kürzlich von Google veröffentlicht wurde, es heute Nutzern des Webs möglich ist, nicht nur auf Websites, sondern auch auf Personen zu verlinken. Diese Verlinkung soll allerdings mit einem Attribut im Link geschehen – Google nennt es das „REL-AUTHOR“-Attribut. Mit ihm möchte Google ganz explizit die Relevanz von einzelnen Personen identifizieren. Die Idee dahinter kann beispielsweise sein, Opinion Leader des Webs von anderen abzuheben. Da sich viele Personen derzeit durch Facebook und Twitter selbst darstellen, ist für Google eine Verlinkung auf eine Facebook Page oder einen Twitter Account durchaus ein Indiz für die Wichtigkeit eines solchen Accounts und der dahinterstehenden Person. Allerdings ist auch zu vermuten, dass sich Google mit diesen Funktionen noch in einer Experimentierphase befindet. Auswirkungen auf SEO sind bislang nicht bekannt. Es bleibt also dabei, dass ein Link aus Facebook, auch wenn er von einem Opinion Leader gesetzt wird, aufgrund des REL-NOFOLLOW-Attributs von Google nicht ausgelesen und bewertet wird. Matt Cutts verweist im Grunde nur auf zukünftige und theoretische Entwicklungen von Google.
Ähnliches gilt auch für Werbeanzeigen bei Facebook. Wer hier eine Werbeanzeige schaltet und darauf hofft, einen Link und somit Trust bei Suchmaschinen zu erhalten, wartet vergeblich. Denn Facebook nutzt, ähnlich wie Twitter, einen eigenen Link Service. Hierbei handelt es sich um ein internes Analyse-Tool von Facebook. Alle URLs werden erst auf diesen von Facebook übersetzten Link verschickt, um von dort wieder auf die eigentliche URL weitergeleitet zu werden. Suchmaschinen können dadurch nicht mehr erkennen, welches eigentlich die Ziel-URL war. Bei einer Bannerschaltung ist diese Methode ohnehin Standard. Facebook schiebt also sämtlichen
SEO-Maßnahmen den Riegel vor. Wer bei Facebook inseriert, soll im Grunde nur von den Facebook-Werbezu-schauern profitieren.
Auswirkungen auf die eigene Website
Die Facebook Pages selbst werden dagegen von Google erfasst und über die klassische Suche „Google Search“ gefunden. Wer eine aktuelle und aktive Facebook Page mit regen Diskussionen vorzuweisen hat, erhält einen höheren Rank als mit einer inaktiven Facebook Page.
Grundsätzlich kann man bei Facebook jedoch kaum Gefahr laufen, die eigene Facebook Page höher zu ranken als die persönliche Website. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass Google die Facebook-Inhalte grundsätzlich nicht an erster Stelle positioniert. Google ist nämlich in der Lage, den Unterschied zwischen einem Social Network und der selbst gestalteten Website einer Organisation zu erkennen. Diese individuelle Website wird für Google stets wichtiger sein und erhält ein höheres Ranking. Google stellt diese unterschiedlichen Gewichtungen in den Suchergebnissen mittlerweile sogar gestalterisch dar, indem beispielsweise die wichtigsten Buttons und Inhalte aufbereitet werden.
Facebook Page hochranken
Wann eine Facebook Page gut in den Suchtreffern gelistet wird, hängt natürlich auch vom thematischen Kontext ab. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. So ist beispielsweise der Name der Facebook Page bedeutend, der bei Suchmaschinen als Titel der Page gilt und somit wichtigstes Keyword ist.
Auch das Verlinken aus dem eigenen Webauftritt auf die Facebook Page selbst ermöglicht dieser ein besseres Ranking. Man gibt allerdings nicht nur der eigenen Facebook Page einen Trust, sondern verschenkt dabei stets einen Trust an Facebook insgesamt. Mit dieser Tatsache müssen sich Unternehmen abfinden.
Einen weiteren Bonus kann man sich holen, indem man die Fan-Gemeinde dazu motiviert, von ihren Websites aus auf die eigene Facebook Page zu verlinken. Diese Maßnahmen sind jedoch den klassischen Maßnahmen zuzuordnen und gelten grundsätzlich für alle Social-Network-Kanäle. Je mehr User auf eine Facebook Page verlinken, desto höher taucht sie bei den Suchtreffern auf. In dem Beispiel von „Telekom hilft“ in der Abbildung ist das Optimum bereits erreicht. Zusätzliche SEO-Maßnahmen führen zu keiner weiteren Steigung.