Die deutsche Szene blieb von der Operation Buccaneer noch verschont. Doch die Verfolger waren ihr bereits auf den Fersen. Bislang hatte die GVU vor allem gegen professionelle Schwarzkopierer ermittelt. Sie konzentrierte sich zumeist auf Verkäufer auf Flohmärkten und im Internet. Langsam aber sicher rückte jedoch auch die Release-Szene ins Visier der Fahnder. Mit der Filmindustrie im Rücken machte sich die GVU auf die Suche nach den Movie Release Groups.
Auch die deutschen Ermittler gingen undercover. Sie fanden heraus, wie Filmkopien erstellt und verbreitet werden. Sie erkannten, dass die Groups über enge Kontakte zu Kinobesitzern, Filmvorführern, Mitarbeitern in Synchronstudios und Kurierdiensten verfügten. Auch das internationale Netzwerk der Release Groups wurde immer transparenter.
Mit Hilfe von Informanten drang die GVU weiter in die Szene ein. Ein Informant hackte sich sogar in das Netzwerk der Release Group CHE ein. Er sammelte monatelang Mitgliedernamen, E-Mail-Adressen sowie Namen von Kinos, mit denen die Gruppe kooperierte. Außerdem versuchte er Filmvorführer zu ermitteln, die bereit waren, Tonspuren auf CDs weiterzugeben, um die deutschen Tonspuren mit der amerikanischen Filmversion zu synchronisieren. Die gesammelten Daten leitete der Informant an die GVU weiter und wurde im Gegenzug von Filmstudios mit DVDs und Kinokarten versorgt.
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Nach Abschluss der Ermittlungen übergab die GVU ihre Ergebnisse an Polizei und Staatsanwaltschaft. Nach mehr als zweijährigen Ermittlungen kam es zum großen Knall. Vom 16. bis 18. März 2004 wurden 800 Räume in ganz Deutschland durchsucht. Polizeibeamte durchkämmten Privatwohnungen, Rechenzentren, Firmen und nahmen zahlreiche Personen fest. 200 Computer und 40.000 Datenträger wurden beschlagnahmt. Überdies wurden 19 Server sichergestellt. Auf ihnen lagen 38 Terabytes an Warez, das Speichervolumen von fast 60.000 handelsüblichen CDs. Der Bust traf die Großen der deutschen Film-Release-Szene. Die GVU hatte unter anderem Beweise gesammelt gegen aLPHA cINEMA pROJECT, The German Screener Crew, Cinema.Home.Entertainment, Paramount Release Divison, Do Not Disturb, The Dollhouse Group und YALE. Wie nach jedem größeren Bust verkündeten diverse Gruppen ihren Rücktritt.
„Wir haben immer 4 Fun versucht, die Scene um ein paar Releases zu bereichern. Aber bei den aktuellen Ereignissen hört auch für uns der Spaß auf … Schluss mit lustig! Wir sagen tschüß zu all unseren Freunden da ›draußen‹ in der Scene. Ihr wisst, wer ihr seid. Ciao!“ erklärte die Group VCF in ihrem Abschieds-NFO.
Doch von Resignation war nichts zu spüren. Die Hoffnungen der GVU, den Nachschub an Moviez ins Stocken zu bringen, wurden enttäuscht. Nach kurzer Zeit releaste die Szene wieder, als sei nichts geschehen. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil der Bust sie nicht aus heiterem Himmel traf. In einem Internetforum berichtete der Nutzer SmarterSam: „Am Wochenende erreichte mich noch eine Meldung von dem Mitglied einer Release Group, dass in den nächsten Tagen seitens der GVU Durchsuchungen anstehen.“
Viele konnten dadurch rechtzeitig Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Ein Szenebericht, der den Bust des 16. März 2004 chronologisch auflistet, führt unter 11.30 Uhr folgenden Eintrag: „Die Feds nehmen die ersten Server. Einer von ihnen ist ein Server namens RO*. Was sie nicht wissen: Der Server wurde in der vorigen Nacht ausgetauscht, und sie kriegen nur einen Windows-NT-Server.“ Der Report endete dennoch mit warnenden Worten: „Die Szene war DIESMAL informiert! Was wird nächstes Mal sein?“
von Jan Krömer und William Sen
Buchautoren und Journalisten
Jan Krömer und Dr. William Sen sind u. a. Autoren des Buchs "NO COPY - Die Welt der digitalen Raubkopie" - erschienen im Klett-Cotta Verlag. Das Buch sorgte vor allem in Deutschland für Aufklärung für das Verständnis für Raubkopien und untersuchte kritisch das gesellschaftliche und auch ökonomische Grundverständnis für "die Kopie".
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Operation Site Down
Einer der letzten Angriffe und Operationen gegen die Szene endete mit dem Operation Site Down. Dem FBI gelang es erneut zahlreiche Scene-Gruppen und Mitglieder durch zahreiche Hausdurchsuchungen zu verhaften und schließlich zu verklagen. Doch anders als vom FBI dargestellt, galt die Operation Site Down als wenig erfolgreich.