Institutionen zur Vertretung der Urheberrechte und zur Verfolgung von Urheberrechtsdelikten

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von Jakob Kufert, Andreas Schönau, Kay Thunig
Raubkopierer sind der ständigen Verfolgung von diversen Institutionen ausgesetzt. Dahinter stecken aber nicht hauptsächlich, wie eventuell erwartet, polizeiliche Streitkräfte, sondern verschiedene Organisationen, die sich in vielen Bereichen und mit zahlreichen Kampagnen mit den Schädlingen der Computer-, Filme- und Musikbranche auseinander setzen. Diese werden im folgenden Text genauer vorgestellt.

GVU

Als wichtigste und bekannteste Organisation ist die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen) zu nennen. Diese Einrichtung dient, wie der Name schon sagt, der Aufdeckung von Urheberrechtsverletzungen im Bereich Film- und Entertainmentsoftware und leistet starke Unterstützung bei diversen Strafverfolgungsbehörden. Es ist ein eingetragener Verein, der dem Schutz des geistigen Eigentums dient. Wirft man einen Blick auf die Internetseite der GVU, so wird deutlich, dass das Hauptmerk nicht ausschließlich auf der Verfolgung von Urheberrechtsverletzern, sondern auf der Aufklärung der breiten Bevölkerung liegt. So werden Themen wie "Was ein Original wert ist", "Wann ist eine Kopie eine Privatkopie" und "Wo der Erwerb sicher ist" offen behandelt. Die eigentlichen Ziele bestehen also im Aufdecken und Aufklären sowie in der Abwendung wirtschaftlichen und kulturellen Schadens. Die GVU setzt sich bereits seit rund 20 Jahren mit dem Kampf gegen Raubkopierer auseinander. Seitdem wurden von diesem Unternehmen bereits über 17.500 Verfahren eingeleitet.

Dabei wird nach dem Motto „Sand ins Getriebe des illegalen Geschäfts streuen“ gearbeitet. Speziell wird versucht, zunächst kleinere Personengruppen, die mit massenhaften Verbreitung von Raubkopien den größten Schaden anrichten, von ihren illegalen Tätigkeiten abzubringen. Daraus folgt ein verzögerter Release eines bestimmten Titels, wodurch der Markt gestört wird. (siehe Anhang, Abb.1, S.4)

Bei erwähnter Bekämpfung setzt man auf ein großes Netzwerk, unter anderem bestehend aus Staatsanwaltschaft und Polizei, GVU-Mitgliedern, GVU-Dachorganisationen, diversen Verbänden, der Bevölkerung, Antipiracy-Initiativen sowie dem Zoll. Die GVU sieht sich als Schnittstelle zwischen der Industrie und den Behörden und betreibt zudem Aufklärung über ihre Tätigkeit und den eigentlichen Sachverhalt der Raubkopie im gesamten Staat.

 

ZPR/Kino Marketing GmbH

Eine weitere wichtige Organisation ist die ZPR. Diese Firma übernahm die Leitung der Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" . Letztendlich handelt es sich um eine PR-Agentur, die Projekte aller Art an die Öffentlichkeit bringt. Somit ist sie ein ausführender Zweig der Kino Marketing GmbH, von der die Projekte "Respect Copyrights", "Raubkopierer sind Verbrecher" und "Kino. Dafür werden Filme gemacht" in Auftrag gegeben wurden. Die beiden letzten Projekte beziehen sich dabei speziell auf den Schutz von Kinofilmen vor der Verbreitung im Internet. Es handelt sich somit, ins besondere bei der Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher", um einen direkten Aufklärungsversuch mit erhöhter Warnung, der sich an die Bevölkerung richtet. Die Eigenbezeichnung der Kampagne als "Initiative zum Schutz des Originals" ist somit nicht ungerechtfertigt. Letztendlich wird versucht, die gesamte Bevölkerung, seien es tatsächlich Raubkopierer oder nur normale Bürger, von der Unaufrichtigkeit jeglicher illegaler Kopien mit zahlreichen Werbespots, wie man sie im Fernsehen, Kino oder bei neu gekauften DVDs zu sehen bekommt, zu überzeugen. Sieht man sich diese Filme an, so fällt auf, dass es sich hauptsächlich um den Versuch handelt, Raubkopierer abzuschrecken. Primär droht man dabei mit hohen Gefängnisstrafen und macht deutlich, dass Raubkopierer nirgendwo sicher sein können.

Die ebenso erwähnte Initiative "Respect Copyrights" setzt sich eher mit der Bedeutung des geistigen Eigentums auseinander, gibt Lösungsvorschläge und nennt die drastischen Folgen, die aus Urheberechtsverletzungen für alle Seiten entstehen können. So gibt es beispielsweise auf der Internetseite einen einzelnen Pädagogenbereich, der zahlreiche Unterrichtsmaterialien zum Thema Raubkopien bereitstellt. Das Angebot reicht von frei verfügbaren Studien bis zu direkten Vorschlägen der Unterrichtsgestaltung für Lehrer zum Thema Raubkopien.

 

GEMA

Die vielleicht bekannteste Institution in Bezug auf Urheberrechte ist die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte). Dieses Unternehmen sieht sich selbst als eine Art Schutz für Musiker vor dem Missbrauch des Urheberrechts durch die Bevölkerung. Dabei kann ein Vertrag zwischen dem Musiker und der GEMA geschlossen werden. Entschließt man sich als Künstler dafür, so übergibt man sämtliche Rechte des eigenen Werkes der GEMA und ist anschließend verpflichtet, jede weitere Produktion bei erwähnter Institution anzumelden. Die notwendigen Rechte, beispielsweise für den Kauf einer CD, erwirbt der Käufer mit der Zahlung einer Vergütung, die der jeweilige Interpret, nach Abzug einer Verwaltungsgebühr, erhält. Ebenso werden auch Gebühren für jegliche Geräte und Medien erhoben, die das Kopieren von Musik ermöglichen. Es handelt sich dabei um eine bereits im Kauf enthaltende Pauschalabgabe. So zahlt man beispielsweise auf CD- und DVD-Rohlinge pro Stunde Aufzeichnungskapazität einen Einheitspreis von 8,7 Cent . Anbieter legaler Musik-Downloads im Internet müssen zunächst von der CELAS lizenziert werden. Vor dem 1. Januar 2007 lag die Onlinelizenzierung noch im Aufgabenbereich der GEMA.


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