Scams in den USA
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Typische Scams in den USA

Achtung: Abzocke in den USA!

Scam, Prank, Fraud … so heißt es hier. Wenn man hier in den USA lebt wimmelt es nur von Fällen, wo organisierte Banden versuchen ständig andere zu beschwindeln.

Wohnungssuche

Nun ist das in den USA so, dass wenn man ein Objekt mieten möchte man den sogennannten Kredit-Check dem potenziellen Vermieter bezahlen muss, der zwischen $30 und $70 liegt. Richtig gehört: Bei jedem Antrag um eine Mietwohnung oder -haus, wird eine Gebühr fällig.

Denn der Vermieter checkt deine Credit-Score — das ist sowas wie die Schufa hier — habe ich mal im Video in 2015 erklärt „Was ist eine Credit Score?„:

Denn der Vermieter will null Risiko eingehen. Sowas wie „Lohnbescheid“ oder „Kontoauszug“ zeigen gibt es hier nicht. Der sieht stattdessen ein Bericht deiner Liquidität ohne persönliche Daten und Zahlen.

Soweit so gut.

Was jetzt passiert: Das nutzen vor allem im Ausland residierende, um Leute in Amerika hinters Licht zu führen.

In der Anzeige steht da:

„Ich suche einen Mieter, der sich gut um mein Haus kümmert. Bitte nur melden, wenn sie zuverlässig sind. Ich habe einen schönen Garten, der ab und zu gegossen werden will — Wasser zahle ich. Ab und zu meine Post öffnen, falls die Weiterleitung nicht funktioniert. Bitte nur liebevolle Menschen! 300 Quadratmeter, 5 Zimmer. $1800 monatlich Miete.“

Und der will dann auch die Gebühr, für einen Check, den er natürlich nie durchführt — denn so ein Haus gibt es nicht — und er sitzt zum Beispiel in Pakistan oder Somalia oder ähnlich.

Einige Mietangebote, selbst in seriösen Portalen sind Fakes. Es kann dann 3 Tage oder länger dauern, bis sie identifiziert und gelöscht werden; dann kommen 10 neue dazu.

Mit gutem Menschenverstand kann man die aber alle sofort erkennen. Das Motto dabei: Wenn es zu gut ist, um wahr zu sein…. Oder mein Lieblingsspruch:

„Ein guter Deal… ist meist keins.“

Der Spruch ist von mir. Den habe ich mir angeeignet, nachdem ich hier eine Weil war. Der Spruch kam ganz von selbst im Rahmen meines Überlebens-Instinkts.

 

Spam-Anrufe

Ich bekomme zwischen 2 und 6 Spam-Anrufe pro Tag. Laut Comparitech (comparitech.com/blog/information-security/phone-spam-statistics) sind ca. 80% aller Anrufe in den USA reine Spam-Anrufe.

Kann ich nur bestätigen. Pro Tag bekomme ich 4-5 solcher Anrufe. Ich habe auch Spam-Apps, aber die funktionieren nur selten. Die Spammer buchen nämlich ständig neue Rufnummern.

Die geben sich aus als deine Versicherung, Kreditkartengesellschaft, als staatliche Behörden, und wollen eine Zahlung von dir.

 

Krankenversicherung

Amerika ist ein Einwanderungsland. Einhergehend damit gibt es eben viele, die am Anfang nicht wissen, wie das System funktioniert.

Erschrocken von den hohen Preisen mit Eigenanteil machen die sich Neue Einwanderer dann auf die Suche nach Alternativen. Wie Krankenkassen hier funktionieren habe auch übrigens erzählt in meinem Artikel „Gesundheitssystem USA 2024„.

Und wo sucht man dann? Bei Preisvergleichs- und Bewertungsportalen. Und meist sind dort in den ersten Plätzen Versicherungen mit Top-Empfehlungen der Redaktion und Nutzerbewertungen aufgelistet — teilweise in bekannten Online-Magazinen. Sie haben nur einen Nachteil: Sie sind Fakes.

Man versichert sich dort und zahlt monatlich ein. Wenn was passiert zahlen die nichts. Sie sind quasi nur Telefonhotlines, meist im Ausland, ohne Adresse. Zehntausende fallen ständig darauf rein, selbst Deutsche Einwanderer, die ich hier kenne.

Das ganze nennt sich Affiliate-Marketing. Diese Bewertungsportale bekommen nämlich Provisionen für jeden Kunden, der von deren Link die Krankenkasse bucht. Diese Fake-Versicherer zahlen oft die höchsten Provisionen, so stehen die bei den Bewertungsportalen als bester Tipp ganz oben auf der Liste.

Das kennt ihr auch in Deutschland… wenn ihr nach einer günstigen Kfz-Versicherungen sucht. Dann ist zum Beispiel HUK24 ganz oben, also durchaus seriös.

Aber in den USA sind oft irgendwelche Fakes dann ganz oben: Irgendwelche Versicherungen, von denen man nie etwas gehört hat.

 

Altkleider-Scam

Fast alle Altkleider-Sammlung-Container hier sind von organisierten Banden. Sie stellen diese Behälter unerlaubt auf Parkplätze, und darauf stehen dann irgendwelche Fantasie-Namen von angeblichen Stiftungen. Die Kleider werden in sogenannten Thrift-Stores, Second-Hand-Läden etc. weiterverkauft. Das ist ein riesengroßes Geschäft, gespendet wird davon nichts. Weder Arme, noch Obdachlose haben irgendwas davon.

Oft werden unerlaubt abgestellte Container zwar wieder weggeräumt, über Nacht landen dann wieder drei neue. Da das auch kostet, diese ständig wegräumen zu lassen — lässt man es dann auch oft sein.

Also, in diesem Zusammenhang muss ich auch an Deutschland denken. Da hatten wir auch solche Altkleider-Container in Köln in Mengen rumstehen. Jetzt wo ich das hier kenne zweifle ich nun auch an den deutschen Containern.

 

Identitätsklau von Unternehmen

Identitätsklau von Personen ist ja bekannt. Was momentan hier in den USA boomt sind irgendwelche Leute, die Websites von bekannten Unternehmen nachbauen.

Die haben auch Linked-In Profile, werden über Suchmaschinen gefunden und so weiter. Das echte Unternehmen hat eine ganz andere Website. Das Fake-Unternehmen aber ruft dann zahlreiche naive Kleinbetriebe an, erzählt denen, wie bekannt und erfolgreich sie sind und verkauft denen die gleichen Dienstleistungen, wie das echte Unternehmen aber viel günstiger.

Die Leute bekommen natürlich nichts oder nur Schrott.

So werden in den USA schätzungsweise hunderttausende Betriebe ständig von Fake-Agenturen betrogen, die den exakt gleichen Namen und teilweise Logos benutzen, wie die seriösen.

Stell dir vor, du hast eine große Werbeagentur beauftragt, die superbekannt sind. Du bist bereit Geld auszugeben, weil du dir eine gute Qualität wünschst.

Und nach Monaten hast du viel Geld ausgegeben und bist du sauer und rufst da an, weil sich nichts tut. Und die sagen dir:

„Sorry… aber wir haben noch nie was von dir gehört. Sie sind kein Kunde bei uns.“

Und dann weißt du, dass du bist auf einen Scharlatan reingefallen, der sich für diese Agentur ausgegeben hat.

 

Spenden-Scam

In Las Vegas steht dann so einer, der sieht aus, als wäre er ein Veteran: Mit Militärkleidung. Wenn man ein militärisch geschultes Auge hat, sieht man, das ist eine völlig sinnlos zusammengestellte Uniform.

In Vegas stehen die dann als Fake-Soldaten — auf dem Schild: Militär Veteranen Spendendienst — erfundene Zusammenstellung von Wörtern. Und eine Geldbüchse in der Hand. Und Amerikaner werfen dann Geld ein, weil sie Veteranen unterstützen wollen.

Wer nie im Militär war, merkt das ja erst mal nicht, dass das nicht echt ist. Und der Name Militär Veteranen Spendendienst ist nicht geschützt und indiziert ja auch erstmal nichts. Das könnte ja auch das Spielfiguren-Spendendienst für seinen Sohn sein.

Solche und ähnliche Spendensammler auf Straßen sind hier üblich — die vortäuschen eine Institution zu sein, von grünem Kreuz, Frosch-Krebshilfe, Spenden für Kinder mit Entzugskrankheiten — gemeint sind natürlich die Kinder des angeblichen Spendensammlers, die im Playstation-Entzug sind …  bis hin zu Entwicklungshilfe — für den 3D-Fernseher im eigenen Wohnzimmer natürlich… alles zu finden hier.

Die sehen sehr seriös aus für den einfachen Blick und richten sich oft an die Alten, untere und Mittelschicht, die den Blick für sowas nicht haben und ihr Gewissen durch Geld erleichtern wollen.

Mein letzter Punkt… ein echt genialer aber zugleich folgeschwerer Scam

Timeshare-Scam

Die sagen dir, du kaufst eine teure Ferienwohnung in einer guten Gegend, die du dir sonst nie leisten könntest.

Das Konzept: Das Jahr hat 365 Tage. Sagen wir mal das Haus kostet 365.000 Dollar — ist zu günstig — aber nur ein Beispiel.

Davon kaufst du jetzt nur 14 Tage — weil du eh nur 14 Tage im Jahr darin verbringst. Dann gehört dir somit ein Teil vom Haus und kostet dich nur 14.000 Dollar. Du bist sozusagen ein Teilhaber eines teuren Hauses. Und jedes Jahr hast du das Recht dich 14 Tage dort aufzuhalten — und wenn nicht, an jemanden anderen zu vermieten.

Sowieso — wenn du das ein paar mal vermietest, hast du das Kaufgeld eh schon wieder raus. Und wenn der Wert der Immobilie steigt, steigt auch dein Geldwert, was du investiert hast.

Und: Das Haus steht unter der Hausverwaltung, die sich jeden Tag darum kümmern. Perfekt, oder?

Was aber dann kommt sind Gebühren, Gebühren und Gebühren — Grundstückgebühren, Renovierungsgebühren, Säuberungsgebühren, und was noch alles — und diese steigen immer weiter hoch. Am Ende bist du nicht nur 14.000 Dollar los, sondern tausende weitere Dollar.

Und wenn du aus dem Vertrag aussteigen willst, kostet dich das eine Exit-Gebühr — wenn die dich überhaupt rauslassen. Wenn du Pleite machst, verlierst du deine Anteile. Das Geld ist also dann für immer weg. Und dein Anteil wird sogar weitervererbt an deine Kinder — die bekommen den Betrug also auch noch ab.

Kurzum: Diese Modelle werden nur gemacht, um dich komplett über den Tisch zu ziehen. Mittlerweile gibt es Anwaltskanzleien, die sich nur auf dieses Modell spezialisiert haben, um Leuten zu helfen.

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