von Bill aus lebenUSA | Alle Beiträge von Bill
Es gibt zahlreiche deutsche Marken in den USA, von denen Amerikaner gar nicht wissen, dass sie deutsche Marken sind. Und damit meine ich nicht die Automarken!
Da laufe ich die amerikanischen Supermärkte entlang und entdecke eine Menge Waren, die sich mit den sogenannten Umlauten schmücken – darunter versteht man in den USA die Buchstaben ö, ä und ü.
Das Video zu deutschen Marken in Amerika:
Doch vor allem der Buchstabe Ü scheint als eine deutsche Marke bekannt zu sein. Deswegen haben sich eine Menge Marken mit Ü etabliert, die dann beispielsweise mit Namen wie „German“ und der deutschen Flagge sich zeigen, damit man glaubt, die Ware sei deutsch. Denn der Name „Made in Germany“ ist hier sehr beliebt und deutsche Waren gelten in den USA tatsächlich als hochqualitative Waren!
Die interessanteste Geschichte, die ich euch in diesem Video erzähle ist die von einem Arbeitskollegen. Sie hat sich ein Messer zugelegt, und zwar von er Marke Mühl. Doch diese Marke kannte ich gar nicht und nach langem Forschen habe ich schließlich gesehen, dass die Marke gar keine deutsche Marke ist. Wieder einmal ein Hersteller, der einfach so tat, als wäre er deutsch. Kein Wunder dementsprechend dann auch, dass das Messer abgebrochen war. Daraufhin war die Enttäuschung bei der Kollegin groß – sie hatte nämlich viel Geld für das angeblich deutsche Messer ausgegeben und hatte eine lange Lebenszeit erwartet.
Und dazu fällt mir ein. ich habe tatsächlich auch aus Deutschland mein eigenes Besteck und auch Messer mitgebracht. So konnte ich auf mein WMF Messer und auch auf mein WMF Besteck nicht verzichten und habe diese immer noch in meinem Besitz hier in San Diego. Und auch meine drei Messer von Villeroy und Boch habe ich eingepackt und mitgebracht. Auch in den USA gibt es natürlich hochqualitative Messer und Besteck, allerdings wollte ich nicht erneut große Investitionen machen. Nach 12 Jahren wird aber Zeit, dass ich auch mein WMF Besteck austausche, denn so langsam sehen sie nicht mehr ganz so gut aus. Immerhin haben die 12 Jahre gehalten!
Aber insgesamt gibt es selbst unter den deutschen Zahlreich Verwirrung, was denn nun tatsächlich deutsch sei. Zum Beispiel ist es in vielen Unternehmen üblich, dass Kollegen von ihrem Urlaub- oder auch Heimatsort Knabbereien zurückbringen. Oft bringen dann deutsche nach San Diego auf einmal Lindt-Schokolade zurück. Abgesehen davon, dass es Lindt doch eigentlich überall hier auch in amerikanischen Supermärkten gibt, ist es nicht mal eine deutsche, sondern eine schweizer Marke.
Was mir auffällt ist auch, dass viele deutsche Apfelstrudel für einen traditionellen deutschen Kuchen halten. In Festen in den USA, bei denen sich Deutsche gerne zeigen, wird daher Apfelstrudel serviert. Irgendwie hat man unter Amerikanern den Eindruck, Apfelstrudel sei deutsch. Doch in Wirklichkeit ist Apfelstrudel eine typische österreichische Leckerei. Wobei, wenn man sich die Geschichte mal näher anschaut, sieht man auch, dass der Apfelstrudel eine lange Geschichte hinter sich hat. Allerdings ist Deutschland in dieser Geschichte nicht erwähnt.
Der Hersteller Storck hat sich im Übrigen hier sehr gut am Markt verbreitet. Fast überall gibt es Merci, Werthers Originals und Toffifee – hier Toffifay genannt, sonst hätte man es in Amerika nicht so gut aussprechen können. Auch Haribo gibt es, und letztens habe ich sogar Knoppers in einem Supermarkt bzw. Grocery Store gefunden und gekauft.