Über Amerika
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10 Dinge über Amerika

...die ihr bestimmt nicht wusstet!

  1. Netto und Brutto in USA

    Das erste, was einem sofort auffällt ist, dass in eigentlich fast allen Märkten in den USA, ob Supermarkt, Restaurant oder Dienstleistung, die Preise immer im Netto ausgeschildert sind, aber nie in Brutto. Die Steuer kommt in den USA immer auf den Endpreis hinzu. So kostet beispielsweise ein Hamburger vielleicht nur 99 Cent, aber an der Kasse zahlt man dann plötzlich US$ 1,07. Fast alle Preise in den Einkaufsläden sind in netto ausgeschildert.  Oder man kauft einen einen Fernseher für $799, und zahlt dann aber an der Kasse zum Beispiel $856. Einige Läden machen mittlerweile Werbung dafür, dass das man nur das zahlt, was man sieht: „Pay, what you see“. Damit schaffen sie sich ein Alleinstellungsmerkmal.

  2. Amerikanische Mülltrennung und Pfand

    In den USA gibt es pro Haushalt immer zwei Mülltonnen. Eine schwarze Mülltonne für gewöhnlichen Haushaltsmüll, und eine blaue Tonne für Papier, Plastik und Metall. Die Papier/Plastik/Metalltonne wird dann von den Abfallbetrieben selbst durch technisch hochentwickelte Maschinen getrennt.
    Wenn man hier in Amerika lebt, denkt man erst, es gäbe gar kein Pfand. Doch es gibt Pfand auf Getränkeflaschen und Dosen. Man kann diese beispielsweise am Supermarkt abgeben, aber das ist hierzulande unüblich. Die Pfandpreise sind um die 5 Cent. Der Eindruck kann schnell entstehen, denn niemand scheint hier seine Getränkeflaschen zurückzugeben. Auch in Supermärkten gibt es keine solchen Automaten. Resultat ist, dass somit auch keiner seine Pfandflaschen zurückbringt. Doch der Pfand kommt sogar bei jedem Einkauf zusätzlich drauf. Es ist nur so, dass niemand sich die Mühe macht, den Pfand einzulösen. Dafür gibt es ja die Recycle-Mülltonnen, wo die Flaschen schließlich ihr Ende finden. Getrennt wird hierzulande an der Müllanlage und nicht an der Haustür. Positiver Nebeneffekt: Man muss keine Mülltonnen-Sammlung im eigenen Haus bereithalten.

  3. Türklinken und Schlösser

    Eigentlich gibt es in den USA gar keine Türklinken, sondern fast immer nur Türgriffe. Die typische amerikanische Türklinke in den USA ist rund. Und man auch nicht Türklinke dazu, sondern Türgriff oder Türknauf dazu, auf englisch: „door knob“. Die L-förmige Türklinke ist in den USA unüblich. Das hat durchaus einen Vorteil, denn die Kleider bleiben nicht ständig an den Türklinken hängen. Türklinen in der Wohnung und auch auf Toiletten – öffentlich oder nicht – werden in den USA von innen immer mit einem Knopf abgeschlossen, selten jedoch mit einem Schlüssel. Apropos Schlüssel: Bei den Schlössern kann man sich als Europäer auch wundern. In den USA werden die Schlüssel immer mit den Rillen nach oben eingesteckt. Zum Abschließen dreht man den Schlüssel dann auch nach links … und zum öffnen nach rechts. Aber selbst das ist nicht offensichtlich: Man dreht den Schlüssel nach links und wieder zurück zur Ausgangsposition wieder zurück, um sie rauszuholen. Nie jedoch dreht man den Schlüssel mehrmals in eine Richtung, wie man es aus Europa kennt.

  4. Kirchen in den USA

    In USA ist die Kirche und Staat komplett voneinander getrennt. So etwas wie eine Kirchensteuer wäre hier also verfassungswidrig, da dann der Staat sich in religiöse Angelegenheit einmischen bzw. im Auftrag der Kirche Steuern erheben würde. Außerdem haben religiöse Institutionen auch vom Gesetz her keine Alleinstellungsmerkmale oder zusätzliche Rechte. Und finanzielle Mittel können sie immer nur von Spenden oder durch Mitgliederbeiträge erhalten, doch nie vom Staat selbst.

    Alle Kirchen in den USA sind finanziell unabhängig. Das heißt, sie müssen selbst zusehen, wie sie sich finanzieren. So etwas wie Kirchensteuer gibt es nicht. Wenn die Kirche Gewinne erwirtschaftet, muss sie unter anderem auch Steuern zahlen. Wenn eine Kirche sich nicht finanzieren kann, muss sie schließen. Somit sind alle Kirchen eigentlich Vereine. Sie werden lediglich durch die Meinungs- und Religionsfreiheit geschützt. Finanzielle Mittel bekommen sie durch ihre Mitglieder und durch Spenden.

    In den USA sind Kirchen an sogenannte religiöse Verbände angeschlossen und  diese heißen Denominations. Das sind  etablierte Gemeinden, an denen sich die jeweiligen Kirchen anschließen. Je nach Denomination gibt es dann verschiedene Regeln, an die sich die Kirche sich halten muss, es sind somit also Verbände. Aber im Grunde kann hier jeder eine Kirche bauen, sich Pfarrer oder Pastor beziehungsweise „Reverend“ nennen und dann anfangen zu predigen. Auch darf  hier jeder eine Denomination gründen. Die katholische Kirche übrigens in den USA ist ebenfalls als eine eigene Denomination vertreten und nennt sich USCCB, wurde allerdings erst 1966 gegründet. Sie unterscheidet sich rechtlich aber nicht von allen anderen Denomination.

  5. Landessprache in USA

    Es gibt in den USA keine offizielle Amtssprache USA ist eines der Länder, welches offiziell keine Landessprache definiert hat.
    Somit ist auch rein rechtlich gesehen nicht Englisch die Amtssprache. Jeder der schon mal hier war weiß, dass auch Spanisch einer der häufigsten gesprochenen Sprachen in USA sind. Zwar ist allgemeingültig Englisch die anerkannte und akzeptierte Landessprache, sie ist aber nicht rechtlich festgelegt. Das hat einen interessanten Aspekt: Alle Verträge, egal in welcher Sprache, sind hier gültig, sofern sie mit Gesetzen des Staates, in dem man lebt, in Übereinkunft stehen. Ein Ehevertrag aus Deutschland wäre hier also zum Beispiel gültig,  sofern die Klauseln darin im Einklang mit den Gesetzen hier sind.

  6. Weihnachten in USA

    Viele werden vielleicht schon wissen: Außerdem kennt der Amerikaner nicht das Christkind, denn in den USA bringt nicht das Christkind die Geschenke, sondern der Santa Claus – also der Weihnachtsmann. Weihnachten wird hier jedoch am 25. Dezember gefeiert und nennt sich Christmas Day. Da kommt die Familie zusammen und Geschenke werden ausgepackt. Der 24. Dezember dagegen hat keine große Bedeutung, wird aber Christmas Eve genannt – der Tag vor Weihnachten.

  7. Sonntag ist kein Feiertag

    Der Sonntag in den USA ist kein Feiertag, sondern ein ganz normaler Tag in der Woche. Offizielle Feiertage, also sogenannte Holidays, sind z. B. Neujahr, MemorialDay, Independence day, Thanksgiving oder Halloween.
    Der Sonntag, so auch der Samstag sind somit normale Tage innerhalb der Woche … sie werden lediglich als Teil vom Wochenende bezeichnet. Am Sonntag werden hier somit auch Briefe und Pakete geliefert, Straßen renoviert und Rasen gemäht. Die meisten Büros haben zwar geschlossen, aber fast alle Dienstleistungsunternehmen arbeiten am Sonntag. Außerdem Somit ist der Einkauf ganz normal möglich. Zudem gibt es so etwas wie einen „Ruhetag“ nicht. Am Sonntag kann man also seinen Rasen mähen, und auch der Paketzusteller und Postbote klingeln an der Tür.

  8. Der amerikanische Kalender

    Das hier keiner 14 Uhr sagt, sondern immer nur 2 PM dürfte jeder wissen. 14:00 ist die sogenannte Military Time und wird von vielen nicht verstanden. Aber wusstet ihr auch, dass der amerikanische Kalender mit Sonntag anfängt? Und er hört auch am Samstag auf. Wochenbeginn ist somit in den USA eigentlich der Sonntag. Überrascht? Einfach googeln: „US Calendar“. Wenn ihr also nach einem amerikanischen Kalender schaut, werdet ihr sehen, dass Sonntag der Wochenbeginn ist. Auf diese Weise können Kalenderwochen sich um 1 Woche verschieben. Zum Beispiel ist fängt die 5. Kalenderwoche in Deutschland am 1. Februar an, während in den USA das bereits die 6. Kalenderwoche ist.

  9. Amerikanische Nationalität und Staatsbürgerschaft

    In den USA unterscheidet man zwischen Nationalität und Staatsbürgerschaft (Nationality and Citizen). Wer in den USA geboren ist, hat die amerikanische Nationalität. (American National). Wer eingebürgert wird, ist ein amerikanischer Staatsbürger (Citizen). Nun ist auch jeder American National auch ein American Citizen. Aber nicht umgekehrt … jeder American Citizen ist nicht auch ein American National. Das muss man so verstehen: Unter Nationality versteht der Amerikaner den Geburtsort einer Person. Rechtlich gesehen macht das eigentlich gar keinen Unterschied, außer dass nur ein American National hier Präsident werden darf. Wenn man also sagt, „my nationality is German“, dann geht man davon aus, dass man in Deutschland geboren wurde. Das heißt nicht, dass man kein Amerikaner ist. Nationality (Nationalität) ist also das Geburtsland. Selbst wenn man von seinem Geburtsort ausgebürgert wurde, bleibt die Nationalität immer noch dieses Geburtsland. Das ist einfach eine Begrifflichkeit, den man so in Deutschland nicht kennt. Denn Staatsbürger und Nationalität ist in Deutschland das Gleiche.
    Verwirrt? Es wird noch komplizierter: Dann gibt es nämlich noch die Residents. Das sind keine Citizen, denn die haben keine amerikanische Staatsbürgerschaft, sondern nur eine Aufenthaltsgenehmigung. Sie dürfen sich auch rechtlich gesehen nicht Citizen nennen, denn nur Amerikaner dürfen das (also Staatbürger). Tun sie das doch, ist das so ähnlich wie ein Titelmissbrauch – dann kann man sogar ausgewiesen werden.

  10. Amerikanische Handschrift

    Die US-Handschrift unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der deutschen. So zeichnet der Amerikaner die Ziffer eins nur mit einem Strich. Wenn wir Deutschen eine 1 zeichnen, denkt der Amerikaner, das sei die Ziffer 7. Kein Wunder also, wenn manchmal Pakete in die USA verlorengehen, vor allem, wenn der ZIP-Code die Ziffern 1 und 7 enthält.


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