Bei einem Time Stamp handelt es sich um die Angabe der Zeit, zu der ein Posting von der Suchmaschine erfasst wurde.
Schreibt ein Nutzer beispielsweise einen Beitrag am 18. August, die Suchmaschine erfasst ihn jedoch erst drei Monate später, also am 18. November, wird dem Eintrag in der Datenbank der Time Stamp „18. November“ hinzugefügt.
Die „Erweiterte Suche“ von Google arbeitet nach dem Time-Stamp-Prinzip. Wird ein Zeitraum eingegrenzt, zeigt Google nur die Treffer an, die innerhalb dieses Zeitraums vom Google-Crawler erfasst worden sind.
Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass Suchmaschinen oft nicht in der Lage sind, den Zeitpunkt zu erfassen, wann ein Nutzer einen Beitrag tatsächlich verfasst hat.
Die Möglichkeiten, die Daten korrekt auszulesen, hängen stark von der Website ab: Vor allem Forensoftware erschwert es den Suchmaschinen, die Zeitangaben zu ermitteln. Obwohl bei vielen Postings ein Zeitpunkt angegeben wird, sind Suchmaschinen intellektuell meist nicht in der Lage, diese Zeitangabe als das Beitragsdatum zu identifizieren. Grund sind die vielen Möglichkeiten, ein Datum in einem Beitrag zu platzieren. Der 18. August kann beispielsweise das aktuelle Datum, das Datum, an dem sich der Nutzer registriert hat, ein wichtiges Datum im Text des Postings (zum Beispiel „Am 18. August habe ich mir das neue iPhone gekauft.“) oder das tatsächliche Datum des Beitrags sein. Sogar Werbung kann unter Umständen Zeitangaben enthalten und falsch interpretiert werden, wie beispielsweise „Am 18. August gibt es 20% auf alles“.
Dagegen beschreibt das „Posting Date“ den tatsächlichen Zeitpunkt, zu dem ein Posting verfasst wurde. Diese Angabe ist etwa bei Blogs aufgrund bestehender XML-Standards relativ einfach zu erkennen. Andere Social-Media-Quellen, allen voran die Foren, folgen hingegen keinen Standards. Daher muss die Datumserkennung bei jedem Medium unterschiedlich gehandhabt werden. Wird über eine Monitoring Software nach allen Quellen gesucht (also nach Blogs, Foren, Twitter- und Facebook-Inhalten, Bewertungsportalen etc.) erschwert dies die Datumseingrenzung enorm. Die Software muss in der Lage sein, bei all diesen Quellen zu erkennen, welche der Zeitangaben das tatsächliche Datum des Beitrags ist.
Da im Monitoring regelmäßige Suchen stattfinden, müssen Researcher die Beiträge bis zu einem bestimmten Datum zurückdatieren können. Die Suche mit einem speziellen Search String wird beispielsweise für den Monat August durchgeführt. Die gefundenen Beiträge sollen bei der September-Suche natürlich nicht mehr auftauchen. Mit Hilfe einer funktionierenden Datumserkennung hat der Researcher die Möglichkeit, jeden Monat nur auf die letzten 4 Wochen zurückzugreifen und sich so in der Auswertung Mehrarbeit zu ersparen. Wäre eine Datumseingrenzung nicht möglich, müsste der Researcher bei jeder neuen Suche alle Ergebnisse der vergangenen Suchen erneut sichten.