Datum eines Posts im Social Media Monitoring

Time Stamp versus Datum

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Dr. William Sen

von Dr. William Sen
digitalwelt-Kolumnist für Social Media Monitoring

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Bei einem Time Stamp handelt es sich um die Angabe der Zeit, zu der ein Posting von der Suchmaschine erfasst wurde.

Schreibt ein Nutzer beispielsweise einen Beitrag am 18. August, die Suchmaschine erfasst ihn jedoch erst drei Monate später, also am 18. November, wird dem Eintrag in der Datenbank der Time Stamp „18. November“ hinzugefügt.

Die „Erweiterte Suche“ von Google arbeitet nach dem Time-Stamp-Prinzip. Wird ein Zeitraum eingegrenzt, zeigt Google nur die Treffer an, die innerhalb dieses Zeitraums vom Google-Crawler erfasst worden sind.

Time Stamp

Google ist gewöhnlich nicht in der Lage, das Datum eines Postings zu erkennen. Fairerweise ist die Datumseingrenzung bei Google richtig beschrieben. Es geht hier um die Suche nach den „zuerst gesichteten Webseiten“. Für das Social Listening jedoch ist diese Funktion nahezu nutzlos.

Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass Suchmaschinen oft nicht in der Lage sind, den Zeitpunkt zu erfassen, wann ein Nutzer einen Beitrag tatsächlich verfasst hat.

Die Möglichkeiten, die Daten korrekt auszulesen, hängen stark von der Website ab: Vor allem Forensoftware erschwert es den Suchmaschinen, die Zeitangaben zu ermitteln. Obwohl bei vielen Postings ein Zeitpunkt angegeben wird, sind Suchmaschinen intellektuell meist nicht in der Lage, diese Zeitangabe als das Beitragsdatum zu identifizieren. Grund sind die vielen Möglichkeiten, ein Datum in einem Beitrag zu platzieren. Der 18. August kann beispielsweise das aktuelle Datum, das Datum, an dem sich der Nutzer registriert hat, ein wichtiges Datum im Text des Postings (zum Beispiel „Am 18. August habe ich mir das neue iPhone gekauft.“) oder das tatsächliche Datum des Beitrags sein. Sogar Werbung kann unter Umständen Zeitangaben enthalten und falsch interpretiert werden, wie beispielsweise „Am 18. August gibt es 20% auf alles“.

Posting Date im Social Listening

Das Beispiel der Datumseingrenzung zeigt  dass auch die Eingrenzung „die letzten Tage“ zur Verfügung gestellt werden kann. Das erspart dem Kunden und dem Researcher die Einstellung eines Datums (Quelle: web2monitor).

Dagegen beschreibt das „Posting Date“ den tatsächlichen Zeitpunkt, zu dem ein Posting verfasst wurde. Diese Angabe ist etwa bei Blogs aufgrund bestehender XML-Standards relativ einfach zu erkennen. Andere Social-Media-Quellen, allen voran die Foren, folgen hingegen keinen Standards. Daher muss die Datumserkennung bei jedem Medium unterschiedlich gehandhabt werden. Wird über eine Monitoring Software nach allen Quellen gesucht (also nach Blogs, Foren, Twitter- und Facebook-Inhalten, Bewertungsportalen etc.) erschwert dies die Datumseingrenzung enorm. Die Software muss in der Lage sein, bei all diesen Quellen zu erkennen, welche der Zeitangaben das tatsächliche Datum des Beitrags ist.

Da im Monitoring regelmäßige Suchen stattfinden, müssen Researcher die Beiträge bis zu einem bestimmten Datum zurückdatieren können. Die Suche mit einem speziellen Search String wird beispielsweise für den Monat August durchgeführt. Die gefundenen Beiträge sollen bei der September-Suche natürlich nicht mehr auftauchen. Mit Hilfe einer funktionierenden Datumserkennung hat der Researcher die Möglichkeit, jeden Monat nur auf die letzten 4 Wochen zurückzugreifen und sich so in der Auswertung Mehrarbeit zu ersparen. Wäre eine Datumseingrenzung nicht möglich, müsste der Researcher bei jeder neuen Suche alle Ergebnisse der vergangenen Suchen erneut sichten.

Dr. William Sen

Dr. William Sen
digitalwelt-Kolumnist für strategisches Social Media Management

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Dr. William Sen ist Social Media Monitoring und Big-Data-Experte und entwickelt seit über 10 Jahren Software zur Erfassung von Social-Media-Daten.

Dr. William Sen war über 10 Jahre Geschäftsführer von infospeed, einem der größten Anbieter für Social Media Monitoring und Social Media Analytics in Europa. Er ist außerdem u. a. Gründer des ersten staatlich zertifizierten Lehrgangs zum Social Media Manager (TH Köln) und hat dort im Fachbereich Social Media Monitoring gelehrt. Zu seinen Kunden gehörten Unternehmen wie Deutsche Telekom, Hasbro, 3M, Ford, Allianz, Bayer, Brother und viele mehr.

Dr. William Sen lebt und arbeitet in San Diego, Kalifornien.

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