TikTok ist die weltweit führende Plattform für Kurzvideos und hat in den letzten Jahren eine beispiellose Popularität erlangt.
Laut Search Logistics hat TikTok eine Milliarde Nutzer und liegt knapp hinter Instagram (1,4 Milliarden), YouTube (2,2 Milliarden) und Facebook (2,9 Milliarden). Durch das tägliche unzählige Stunden mit Scrollen, Ansehen und Erstellen von Inhalten, hat sich TikTok zu einem festen Bestandteil der digitalen Unterhaltungskultur entwickelt. Die App bietet eine Fülle von kreativen Möglichkeiten: von Tanz und Musik bis hin zu Bildungs- und Humorinhalten. Doch hinter der Fassade der Unterhaltung und Kreativität verbergen sich Schattenseiten.
Im Zentrum der Diskussion stehen dabei nicht nur Datenschutzbedenken und die Sicherheit der Nutzerdaten, sondern auch die psychologischen Auswirkungen, die TikTok insbesondere auf junge Menschen haben kann. Von der Verbreitung irreführender Informationen bis hin zu Suchtverhalten und negativen Auswirkungen auf das Selbstbild – die Risiken sind vielfältig.
Inhaltsqualität und Informationsverzerrung auf TikTok
Die Frage der Inhaltsqualität auf TikTok ist eng verbunden mit der enormen Menge an täglich generiertem Content. SignHouse berichtet, dass täglich 34 Millionen Inhalten auf TikTok hochgeladen werden. Inmitten vielfältiger Kontroversen wird häufig die Herkunft von TikTok als chinesisches Unternehmen hervorgehoben
Kritiker weisen darauf hin, dass für das Betreiberteam aus China die Priorität der Informationskontrolle möglicherweise anders gelagert ist als in westlichen Ländern. Zudem wird argumentiert, dass bei dieser Datenflut eine effiziente Überprüfung und Moderation für das Unternehmen, das erstmalig mit TikTok eine derartige globale Bekanntheit erreicht hat, eine Herausforderung darstellt. Dies liegt teilweise auch daran, dass breite Erfahrungen im Umgang mit Big Data in diesem Kontext noch fehlen.
Informationsverzerrungen stellen auf TikTok ein zunehmend besorgniserregendes Phänomen dar. Sie werden oft durch die Jagd nach viralen Trends befeuert, bei denen weniger die Genauigkeit oder Wahrheit der Inhalte, als vielmehr der Wunsch nach Aufmerksamkeit durch Sensation und Schockeffekte im Vordergrund steht. Unbestätigte oder irreführende Inhalte finden auf der Plattform schnell Verbreitung, ein Umstand, der von Influencern mit großer Reichweite geschickt ausgenutzt wird. Die Algorithmen von TikTok, die besonders interaktionsstarke Inhalte bevorzugen, verstärken diese Dynamik, indem sie derartige Beiträge prominent in den Nutzerfeeds platzieren, ohne deren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen.
Die Einstufung von TikTok als die toxischste Social-Media-Plattform auf dem Blog von CyberGhost unterstreicht die Dringlichkeit, sich mit den Auswirkungen der Plattform auseinanderzusetzen. Diese Bezeichnung als „toxisch“ bezieht sich nicht nur auf die inhaltliche Qualität, sondern auch auf die Art und Weise, wie diese Inhalte die Wahrnehmung und das Verhalten der Nutzenden beeinflussen können.
Beispiele von Informationsverzerrung auf TikTok
Anbei haben wir einige Beispiele an typischen TikTok-Inhalten zusammengestellt, die sehr typisch für virale Themen in TikTok sind.
Anhand der Kommentare zu diesen TikTok-Inhalten kann man erkennen, dass die Nutzer diesen Inhalten glauben schenken und ausgiebig über den Inhalt diskutieren, ohne den Wahrheitsgehalt in Frage zu stellen. Eine Gefährliche Entwicklung ist dabei, dass mittlerweile vor allem junge Menschen (Generation Z) mittlerweile TikTok als Suchmaschine nutzen, um an Informationen zu gelangen. Gem. der Umfrage von Adobe Express nutzen 2 von 5 US-Amerikanern TikTok als Suchmaschine als Konkurrent zu Google.
- Falsche Todesmeldungen
Eine sehr beliebte Methode ist es Abbildungen von Berühmtheiten und Bekanntheiten zu zeigen mit Hinweisen wie „Rest in Peace“ und auch dem Datum des Ablebens, wobei sich herausstellt, dass die Person heil und munter ist. - Manipulation durch stark gekürzte und bearbeitete Videos
Die Praxis des starken Kürzens und Bearbeitens von Videos auf TikTok führt häufig zu einer absichtlichen Verzerrung von Tatsachen und Ereignissen. Diese Technik wird besonders im politischen Diskurs eingesetzt, wo Aussagen und Reden von Politikern aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und manipulativ dargestellt werden. Beispielsweise können lange Reden oder komplexe Ereignisse auf lediglich wenige Sekunden reduziert werden, um bestimmte Narrative zu fördern.In einem markanten Beispiel wird gezeigt, wie in einem bearbeiteten Video Trump während eines Interviews scheinbar abrupt aufsteht und den Raum verlässt, nachdem er dem Journalisten mahnende Worte gesagt hat. Eine nähere Betrachtung des vollständigen Interviews offenbart jedoch, dass dieses Geschehen nur einen kleinen Ausschnitt eines wesentlich längeren Interviews darstellt.
Ähnlich verfälschend kann ein Video von Biden wirken, das ausschließlich aus Versprechern und unzusammenhängenden Äußerungen besteht. Erst durch das Auffinden und Ansehen des vollständigen Originalvideos wird deutlich, dass diese Momente lediglich kurze Sekunden innerhalb einer stundenlangen Rede waren, die aus ihrem Zusammenhang gerissen wurden. - Herausforderung durch Deepfake-Technologie
Die Entwicklung und Verbreitung von Deepfake-Technologien stellt eine der größten Herausforderungen im digitalen Raum dar, insbesondere auf Plattformen wie TikTok. Mithilfe fortschrittlicher KI-Technologien ist es möglich geworden, das Gesicht einer Person so überzeugend zu ersetzen, dass die Manipulation für das menschliche Auge nahezu unerkennbar bleibt. Nicht nur Gesichter, sondern auch Stimmen können mittlerweile so täuschend echt nachgeahmt werden, dass die gefälschten Inhalte von den echten kaum noch zu unterscheiden sind.
Diese Technologie ist durch verschiedene Dienste, die auf Abo-Modellen angeboten werden, einer breiten Masse zugänglich geworden. Somit sind Nutzer ohne tiefergehende technische Kenntnisse mittlerweile in der Lage, Deepfake-Videos zu erstellen. Deepfake-Technologien werden von TikTok-Influencern gerne genutzt, um Personen — darunter Politiker, Prominente und andere öffentliche Figuren — in Situationen darzustellen , die nie stattgefunden haben. So kursieren auf TikTok eine unzählige Anzahl von Videos, in denen bekannte Persönlichkeiten Reden halten oder Gespräche führen, die vollständig erfunden sind. - Falschen Ortsangaben und gefälschte Zusammenhänge
Ein weiteres bedenkliches Phänomen auf TikTok ist die irreführende Zuordnung von Orten zu bestimmten Handlungen oder Ereignissen in Videos. Diese Praxis des falschen Labelns ist sehr beliebt, wo Ereignisse aus ihrem eigentlichen Kontext gerissen und fälschlicherweise anderen Orten oder Situationen zugeschrieben werden. Diese Art der Videos wird sehr häufig genutzt, um Sensation zu erzeugen, politische Narrative zu verstärken oder einfach um Aufmerksamkeit und Clicks zu generieren.
Ein klassisches Beispiel hierfür sind Aufnahmen von Plünderungen oder Ausschreitungen, die jedoch tatsächlich in einem Land stattgefunden haben, aber in den Videos fälschlicherweise einem völlig anderen Ort zugeordnet werden, wie etwa die Behauptung, dass Szenen aus Großbritannien das Ergebnis von Unruhen in San Francisco seien. Ebenso werden politische Kontexte erfunden oder verzerrt, um bestimmte Narrative zu unterstützen, beispielsweise durch die Behauptung, dass aufgrund eines Gesetzes einer bestimmten politischen Figur Straftäter straffrei ausgehen würden, obwohl solch ein Gesetz nicht existiert.
Diese Manipulationen sind nicht auf innenpolitische Themen beschränkt. Auch internationale Ereignisse werden betroffen. So können militärische Einsätze oder Naturkatastrophen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, als aktuelle Geschehnisse dargestellt werden. - Die Illusion von Schönheit und Erfolg auf TikTok
Auf TikTok ist die digitale Manipulation von Videos allgegenwärtig, was häufig zu einer verzerrten Darstellung von Schönheitsidealen und Erfolgen führt. Besonders auffällig ist die Präsentation von extrem idealisierten Schönheitsbildern, die von perfektionierten Gesichtszügen bis hin zu unnatürlich proportionierten Körpern reichen. Diese übertriebenen Darstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit kreieren ein unrealistisches Bild der Realität, welches insbesondere auf junge Menschen einen erheblichen Einfluss hat. Sie werden mit der Vorstellung konfrontiert, dass solche äußerlichen Merkmale erstrebenswert und normal seien, was zu einem verzerrten Körperbild und Selbstwahrnehmung führen kann.
Neben den Schönheitsidealen werden auf TikTok auch häufig überhöhte Vorstellungen von Erfolg und Luxus zur Schau gestellt. Influencer präsentieren sich inmitten von Luxusautos, opulenten Wohnsitzen und einem hedonistischen Lebensstil. Nicht selten werden solche Luxusgüter nur für die Dauer eines Videos gemietet oder durch visuelle Effekte noch aufwendiger inszeniert, um den Eindruck eines überdurchschnittlich erfolgreichen Lebensstils zu erwecken. Dabei werden Narrative konstruiert, die den Verzicht auf traditionelle Bildungswege oder die Investition in vermeintlich lukrative Aktien als Schlüssel zum Erfolg darstellen. Diese Darstellungen zielen darauf ab, eine Fantasie von Erfolg zu vermitteln, um letztlich mehr Zuschauerzahlen zu erreichen.
Diese inszenierten Realitäten auf TikTok tragen nicht nur zu einer Verzerrung der Vorstellungen von Schönheit und Erfolg bei, sondern können auch Druck, Unsicherheit und Unzufriedenheit bei der jüngeren Zielgruppe verstärken. Die ständige Konfrontation mit diesen idealisierten Bildern fördert eine Kultur des Vergleichs und der Selbstzweifel, die das Selbstwertgefühl und die mentale Gesundheit beeinträchtigen kann. - Konstruktion fiktiver Erzählungen durch Videomontagen auf TikTok
Ein faszinierendes, jedoch irreführendes Phänomen auf TikTok ist die Schaffung kohärenter Erzählungen durch die Kombination von Clips aus unterschiedlichsten Kontexten und Zeiträumen. Diese Videos werden so zusammengeschnitten, dass sie als Aufzeichnung eines einzigen, zusammenhängenden Ereignisses erscheinen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist ein Video, in dem eine Wolfsmutter scheinbar einen Menschen um Hilfe bittet, um ihr in einer misslichen Lage gefangenes Junges zu retten. Die darauffolgenden Szenen suggerieren, dass die Wolfsmutter ihre Dankbarkeit ausdrückt, indem sie einige Tage später dieselbe Person erneut aufsucht.
Solche Videos werden oft mit märchenhaften Geschichten unterlegt, die die anthropomorphisierte Handlung – in diesem Fall die gezielte Suche eines Wildtieres nach menschlicher Hilfe und die anschließende Dankbarkeitsbekundung – als real darstellen. Die wahre Natur dieser Videos, nämlich die kunstvolle Verknüpfung verschiedener Aufnahmen aus unterschiedlichen Ländern und Szenarien zu einer erfundenen Geschichte, bleibt den meisten Zuschauern verborgen.Diese Art des Storytellings erzielt durch die gezielte Ansprache emotionaler Reaktionen der Zuschauer eine enorme Reichweite und regt zu Diskussionen an. Die Kommentare unter solchen Videos verdeutlichen, dass eine Mehrheit der Nutzer die dargestellten Geschichten für bare Münze nimmt, ohne die Authentizität zu hinterfragen. Diese Praxis kann zwar einerseits als kreativer Ausdruck innerhalb der Plattform betrachtet werden, birgt jedoch andererseits die Gefahr, dass Zuschauer fälschlicherweise an die Realität derart konstruierter Szenarien glauben.
Datenschutz und Datensicherheit bei TikTok
Datenschutz und Datensicherheit auf TikTok stellen zentrale Herausforderungen dar, die im Zuge der zunehmenden Popularität der Plattform immer mehr in den Fokus rücken.
Die App sammelt eine Vielzahl von Nutzerdaten, darunter Standortinformationen, Geräteidentifikatoren und Verhaltensdaten, die Aufschluss über die Interaktionen der Nutzer mit der App geben. Diese Datensammlung wirft wichtige Fragen hinsichtlich der Privatsphäre der Nutzer und des Schutzes ihrer Daten vor Missbrauch und unerlaubter Weitergabe auf.
TikTok, wie viele andere Social-Media-Plattformen auch, nutzt Algorithmen, um Inhalte zu personalisieren und Nutzern Videos vorzuschlagen, die ihren Interessen entsprechen könnten. Während dies für eine verbesserte Nutzererfahrung sorgt, basiert diese Personalisierung auf einer umfassenden Analyse des Nutzerverhaltens. Dazu gehört, welche Videos angesehen, gelikt oder geteilt werden, sowie die Zeit, die mit bestimmten Inhalten verbracht wird. Die daraus resultierende Datensammlung ist umfangreich und wirft Fragen auf, inwieweit diese Informationen sicher sind und wie sie möglicherweise für andere Zwecke verwendet werden könnten.
Die Datenschutzrichtlinien von TikTok geben Aufschluss darüber, welche Daten gesammelt werden und wie diese verwendet werden. Nutzer geben durch die Nutzung der App ihre Einwilligung zur Datensammlung, oft ohne sich der Tragweite dieser Zustimmung bewusst zu sein.
Ein weiteres Datenschutzrisiko entsteht durch die Integration von Drittanbietern in die App. TikTok arbeitet mit Werbenetzwerken, Analysefirmen und anderen Dienstleistern zusammen, die Zugang zu Nutzerdaten erhalten können. Diese Praxis erhöht die Anzahl der Akteure, die potenziell auf persönliche Informationen zugreifen können, und erweitert das Spektrum möglicher Datenschutzverletzungen.
Aufgrund seiner globalen Nutzerbasis und chinesischen Wurzeln steht TikTok besonders im Blickpunkt internationaler Datenschutzdiskussionen. Bedenken hinsichtlich der Übermittlung von Daten an Server in China und der Einhaltung europäischer Datenschutzstandards wie der DSGVO sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich die Plattform konfrontiert sieht. Die Sorge, dass Nutzerdaten für Zwecke verwendet werden könnten, die über die reine Personalisierung der Nutzererfahrung hinausgehen, darunter möglicherweise auch für staatliche Überwachungsmaßnahmen, führte zu einer großen Kontroverse rund um TikTok.
Psychologische Auswirkungen und soziale Dynamiken auf TikTok
Die Nutzung von TikTok geht mit einer Reihe psychologischer Auswirkungen einher, die von Suchtverhalten bis hin zuEinflüssen auf das Selbstwertgefühl und die Vergleichskultur reichen.
Die Plattform, die eine endlose Schleife von unterhaltsamen und oft hochgradig kuratierten Inhalten bietet, ist auch bekannt dafür Nutzer dazu zu verleiten, unverhältnismäßig viel Zeit in der App zu verbringen. Diese Tendenz zur Übernutzung fördert ein Suchtverhalten, das durch die sofortige Belohnung in Form von Likes, Kommentaren und Shares weiter verstärkt wird.
Darüber hinaus trägt die ständige Präsentation von idealisierten Lebensstilen, Körperbildern und oft auch angeblichen Erfolgen zu einem verzerrten Selbstbild und Selbstwertgefühl bei. Nutzer, insbesondere junge Menschen, finden sich in einer Umgebung wieder, in der die ständige Vergleichskultur psychische Belastungen verursachen kann. Dies kann zu Unsicherheit, Neid und in einigen Fällen zu ernsthaften mentalen Gesundheitsproblemen führen, da das permanente Messen mit oft unerreichbaren Standards zu Frustration und Unzufriedenheit führt.
Die sozialen Dynamiken auf TikTok verstärken diese Effekte zusätzlich. Gruppenzwang spielt eine bedeutende Rolle, da Trends und Challenges Nutzer dazu animieren, bestimmte Inhalte zu erstellen und zu teilen, um Anerkennung und Zugehörigkeit zu erfahren. Die Verbreitung von Schönheitsidealen, die durch Filter und Bearbeitungstechniken noch verstärkt werden, setzt unrealistische Maßstäbe für Aussehen und Lebensstil, die insbesondere bei vielen jüngeren Nutzern zu einem verzerrten Selbstbild führen.
Algorithmen und Nutzerbeeinflussung
TikToks Algorithmen spielen eine entscheidende Rolle dabei, welche Inhalte den Nutzern vorgeschlagen werden und haben somit einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verhalten der Plattformnutzer.
Diese Algorithmen sind darauf ausgerichtet, die Nutzerinteraktion zu maximieren, indem sie Videos empfehlen, die am ehesten zur Ansicht, zum Liken oder Teilen anregen. Diese Mechanismen tragen dazu bei, gefälschte und irreführende Videos zu fördern, insbesondere wenn diese Inhalte hohe Engagement-Raten erzielen.
Die algorithmische Priorisierung von Inhalten, die starke Reaktionen hervorrufen, begünstigen bei TikTok die Verbreitung von Falschinformationen. Videos, die kontroverse, sensationelle oder polarisierende Themen behandeln generieren mehr Interaktionen. Dies führt dazu, dass der Algorithmus solche Inhalte bevorzugt und einem breiteren Publikum präsentiert, unabhängig von ihrer Authentizität. Gefälschte Nachrichten und Falschinformationen dominieren TikTok aufgrund ihrer Masse als authentische Inhalte.
Die algorithmische Auswahl und Förderung von Inhalten auf TikTok hat weitreichende Auswirkungen auf die Meinungsbildung der Nutzer. Indem bestimmte Perspektiven und Narrative bevorzugt werden, führt dies zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität. Nutzer können enden in sogenannten „Echo-Kammern“ und „Filterblasen“, in denen sie hauptsächlich mit Meinungen und Informationen konfrontiert werden, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen, was auch als „Confirmation Bias“ bezeichnet wird. Diese einseitige Informationsversorgung fördert bei TikTok die Polarisierung und untergräbt oft die die Fähigkeit der Zielgruppe zur kritischen Reflexion und zum Verständnis gegensätzlicher Ansichten.
Fazit TikTok
Das Kernproblem bei TikTok ergibt sich aus dem Mangel an angemessener Überprüfung und Moderation der Inhalte.
Obwohl die genauen strategischen Ziele des Unternehmens hinsichtlich seines Wachstums nicht öffentlich bekannt sind, gibt es kontroverse Debatten darüber, dass gerade diese Lücke in der Kontrolle von Informationen zum Erfolg der Plattform beigetragen hat. Kreative, humorvolle und kritische Inhalte, die eine tiefergehende Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen bieten, geraten oft in den Hintergrund. Den Erfolg Social-Media-Plattform mit korrekten und verifizierten Informationen herbeizuführen ist eine weitaus größere Herausforderung, als die unkontrollierte Verbreitung jeglicher Art von Informationen, unabhängig davon, ob diese wahr oder falsch sind.
In Bezug auf die Verbreitung von Falschinformationen scheint TikTok jedoch einer Lehre aus der westlichen Welt zu folgen. Die Plattform folgt scheinbar der Weisheit von Mark Twain: „Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“