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Dr. William Sen

von Dr. William Sen
digitalwelt-Kolumnist für strategisches Social Media Management

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Wer jetzt erst in das Thema Social Media Management einsteigt, fühlt sich vielleicht in den Chemie- oder Physik-Unterricht der Schule zurückversetzt, bei dem er alles verpasst hat.

Viele lernen diese Fächer, um zu bestehen. Aber so richtig weiß man nicht, warum man es tut. Die wenigsten Menschen werden sich daran erinnern, im Beruf ein Problem mit Phosphor und Schwefel gelöst oder das Ohmsche Gesetz im Marketing eingesetzt zu haben.

Social Media wird immer komplexer

Wer heute ein Social Media Marketing plant, muss Begrifflichkeiten wie "KPI", "Lolcats" und "RSS" kennen. Wer Social-Media-Kanäle betreibt, muss wissen, was "Talking About", "Engagement Rate" und "Post Interaction" bedeuten.

Während man solche Inhalte zu verstehen versucht, findet man auf seiner Suche auch Studien und kritische Stimmen, die einem versuchen weiszumachen, dass vieles von dem, was Unternehmen in Social Media tun, keinen Nutzen hat. Das ist ungefähr die gleiche Frage, die einige Schüler an den Chemie-Lehrer stellten: "Wozu brauchen wir das alles im realen Leben?".

Doch das Wissen um Social Media ist für Unternehmen nicht nur wichtig, sondern überlebenswichtig. Es führt also kein Weg daran vorbei: Wir müssen wieder pauken. Anders als die Schulzeit spielt Wirtschaftlichkeit auf hohem Niveau mit einem sehr hohen Einsatz. Hat man zudem die Materie gelernt, steht nicht nur die praktische Anwendung aus. Das Erlernte muss auch kritisch hinterfragt und schließlich erweitert werden. Es folgt am Ende der Kette also auch noch ein kreativer Weg im Rahmen eines Denk- und Verbesserungsansatzes.

Und wer behauptet, dass die bisherigen betriebswirtschaftlichen Konzepte ohne weiteres auf Social Media angewendet werden können, macht es sich zu einfach. Social Media ist eine neue Disziplin. Jeder Unternehmer muss sich ihr annehmen, ohne zunächst die Frage zu stellen, ob man sie je brauchen wird. Wir haben also keine andere Wahl, wenn wir die Prüfung bestehen wollen. Die Frage "Brauchen wir das?" hat erst wieder eine Berechtigung, wenn wir die Materie verstanden haben.

Die Hausaufgaben könnten sodann wie folgt aussehen:

  • Welche Messwerte bzw. KPIs kann Deiner Meinung nach in einer Support Economy eine betriebswirtschaftliche Rolle spielen?
  • Welche Art von Shitstorms bietet Potenzial für eine absichtliche Initiierung?
  • Erstelle ein Lolcat-Marketing-Konzept unter Berücksichtigung von Zuckermans "Cute Cat Theory of Digital Activism"

Wer das alles nicht  beantworten kann, den empfehle ich die Artikel in diesem Bereich "Social Media".

Social Media für Unternehmen

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Einige Trends entwickeln sich zum festen Bestandteil unserer Gesellschaft. Andere wiederum entlarven sich als reine Luftblasen. Man möchte mittlerweile behaupten, die IT hätte das Phänomen selbst erfunden.

Begeisterung versus Business

Wir lieben nun mal technische Neuheiten. Es ist schwer sich dieser Begeisterung zu entziehen. Als Konsument spielen wir dieses Spiel mit und kaufen uns beispielsweise den neuen 3D-Fernseher.

Doch Unternehmen dürfen sich diese Begeisterung nicht leisten. Sie müssen wissen, was wichtiger Bestandteil bleiben wird und ihre Entscheidungen strategisch bedenken.

So war der Hype um Second Life groß, als die große Nachrichtenwelle nahezu alle Unternehmen erreichte. Einige der Unternehmen trauten sich nicht, kritische Fragen zu stellen und stolperten vor Angst, den Zug zu verpassen, in das Medium hinein. Etwas ungewöhnlich erschien währenddessen der Artikel "10 Gründe gegen Second Life", während alle Unternehmen nach Gründen für Second Life suchten. Nur 6 Monate später war das Thema um Second Life tatsächlich wieder am Tiefpunkt angelangt.

Nicht dem Trend hinterherlaufen

Wenn man sich nicht täglich mit dem Phänomen Social Media beschäftigt, ist man oft in der Befangenheit, erst mal den kursierenden Nachrichten Glauben zu schenken. Hinzu kommt, dass sich Freunde und Kollegen um uns herum mit ihrem neuen iPhones brüsten, sie Emails nur noch über Facebook und Xing verwalten, und dadurch der Eindruck entsteht, die Welt habe sich grundlegend verändert.

Social-Media-Experten und Wissenschaftler aus dem Bereich sehen solche Dinge jedoch aus einer differenzierten Perspektive. Ihre Ergebnisse sind nicht immer euphorischer Natur und man findet sie auch nicht in den populären Medien wieder. Ihre Inhalte sind für Unternehmen jedoch lebenswichtig.

Verbunden mit dem fachlichen und wissenschaftlichen Hintergrund, ist dieses spezielle Magazin entstanden. Es geht eben nicht darum Trends nachzuerzählen, sondern gemeinsam mit Experten auch bislang nicht erschienene Neuheiten auf eine neue Art und Weise zu präsentieren. Daher freuen wir uns insbesondere auch bei dieser Ausgabe, Ihnen diesmal die Forschungsergebnisse der Fachhochschule Köln und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über Social-Media-Reichweiten zum ersten mal vorzustellen.

Wir hoffen daher, dass wir es geschafft haben, Wissenschaftliches in einer spannenden Art und Weise zu präsentieren, ohne dabei die Euphorie über das neuartige Medium zu verlieren.


Dr. William Sen

Dr. William Sen
digitalwelt-Kolumnist für strategisches Social Media Management

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Dr. William Sen ist u. a. Gründer des ersten staatlich zertifizierten Lehrgangs zum Social Media Manager (TH Köln) sowie Chefredakteur des ersten Social Media Magazins in Deutschland.

Als Lehrbeauftragter lehrte er u. a. an der TH Köln in den Bereichen Social Media Management, eEntrepreneurship, Digital Publishing, Communication Controlling und strategisches Marketing. Dr. William Sen lebt und arbeitet in San Diego, Kalifornien.

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