In der Welt von Windows ist es eine allgemeine Erfahrung, dass das Betriebssystem im Laufe der Zeit an Geschwindigkeit verliert. Dieses Phänomen kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden. In diesem Artikel geben wir einige schnelle praktische Tipps geben, wie Sie die Leistung Ihres Systems effektiv steigern können.
1) Festplatten Defragmentieren
Traditionelle Festplatten, auch HDDs (Hard Disk Drives) genannt, speichern Daten auf rotierenden Scheiben. Mit der Zeit können diese Daten fragmentiert werden, das heißt, sie werden über verschiedene Bereiche der Festplatte verteilt. Dies führt dazu, dass der Lesekopf der Festplatte längere Wege zurücklegen muss, um alle Teile einer Datei zu lesen, was das System verlangsamt. Durch die Defragmentierung werden diese verstreuten Datenstücke neu angeordnet und zusammengeführt, sodass der Zugriff schneller erfolgt und die Leistung verbessert wird. SSDs (Solid-State-Drives) hingegen benötigen keine Defragmentierung.
Wenn Sie also noch mit traditionellen HDD-Festplatten arbeiten, wird emfohlen mit Software wie beispielsweise Defraggler Ihre Festplatte wieder aufzuräumen.
Aber auch Windows selbst kann eine Defragmentierung vornehmen, wie beispielsweise von Microsoft selbst in diesem Artikel geschildert.
2) Windows Updates überprüfen
Windows-Updates spielen eine entscheidende Rolle für die Stabilität und Geschwindigkeit eines Computersystems. Diese Updates enthalten nicht nur wichtige Sicherheitspatches, die das System vor neuen Bedrohungen und Schwachstellen schützen, sondern auch Leistungsverbesserungen und Fehlerbehebungen. Durch regelmäßige Updates wird sichergestellt, dass das Betriebssystem optimal funktioniert und effizient auf die neuesten Anforderungen reagiert. Dies beinhaltet oft Verbesserungen in der Systemeffizienz, die zu einer schnelleren und flüssigeren Benutzererfahrung führen können. Ohne diese Updates kann das System anfällig für Sicherheitsrisiken werden und an Leistung einbüßen, was zu langsameren Reaktionszeiten und potenziellen Systemausfällen führen kann.
Obwohl Windows standardmäßig auf automatische Updates eingestellt ist, gibt es verschiedene Gründe, warum diese manchmal nicht ordnungsgemäß funktionieren. Ein häufiger Grund dafür kann eine Virusinfektion des Computers sein. Viren und Malware sind oft so programmiert, dass sie die Update-Funktionen des Systems gezielt stören oder deaktivieren. Dies ist ein bewusster Versuch, das System verwundbar zu halten, indem verhindert wird, dass wichtige Sicherheitspatches und Leistungsverbesserungen installiert werden.
3) Spezialisierte Software zur Überprüfung der Systemintegrität
Um festzustellen, ob das Betriebssystem unbefugt manipuliert wurde, können Anwender auf spezialisierte Software zurückgreifen. Ein Beispiel für ein solches Tool ist HijackThis. Diese Art von Software bietet detaillierte Einblicke in die Systemkonfiguration und hilft dabei, ungewöhnliche Änderungen zu identifizieren. Allerdings erfordert der Einsatz solcher Tools ein umfassendes technisches Verständnis. Eine unsachgemäße Anwendung kann zu unbeabsichtigten Konsequenzen führen, die bis hin zur Beeinträchtigung der Systemfunktionalität reichen können.
Kommerzielle Antivirenprogramme zeichnen sich durch benutzerfreundliche Oberflächen aus, die das Risiko einer unbeabsichtigten Systemmanipulation deutlich reduzieren:
4) Nutzung eines externer Antivirenprogramms
Während das Windows-Betriebssystem mit eigenen Sicherheitstools wie Windows Defender ausgestattet ist, ist es dennoch entscheidend, zusätzliche externe Antivirenprogramme zu verwenden.
Windows Defender, das integrierte Sicherheitstool von Windows, bietet zwar einen grundlegenden Schutz, kann jedoch auch genau aus diesem Grund Ziel spezifischer Angriffe sein. Viren und Malware sind oft so konzipiert, dass sie Schwachstellen in beliebten Systemen wie Windows ausnutzen. Sobald ein Virus in das System eindringt, kann es die Funktionen von Windows Defender manipulieren oder vollständig außer Kraft setzen, wodurch das System ungeschützt bleibt.
Da externe Antivirensoftware unabhängig vom Betriebssystem arbeitet, stehen sie weniger im Fokus der Virenprogrammierer, die sich hauptsächlich auf die Schwachstellen des häufiger genutzten Windows Defenders konzentrieren. Diese Programme werden speziell entwickelt, um eine breite Palette von Bedrohungen zu erkennen und zu bekämpfen, einschließlich solcher, die darauf abzielen, die betriebseigene Sicherheitssoftware zu umgehen oder zu deaktivieren.
Antivirenprogramme und auch Programme, die auf Spamschutz spezialisiert sind bieten oft fortschrittlichere und vielfältigere Sicherheitsfunktionen als die betriebseigenen Tools. Dazu gehören regelmäßige Updates, detaillierte Scans und spezielle Schutzmechanismen gegen Spam insgesamt, Ransomware und Phishing-Angriffe.
Die Verwendung eines externen Antivirenprogramms neben dem betriebseigenen Tool gilt zudem als eine Verteidigungsstrategie. Dieser mehrschichtige Ansatz erhöht die Chancen, dass mindestens eine Sicherheitsebene aktiv bleibt, selbst wenn die andere kompromittiert wird.
5) Installierte Apps überprüfen
Viele neue Laptops kommen mit vorinstallierter Software des Herstellers, die oft als hilfreich für die technische Unterstützung oder zur Verbesserung der Benutzererfahrung beworben wird. Doch in der Realität kann diese Software, bekannt als „Bloatware“, die Leistung des Windows-Betriebssystems erheblich beeinträchtigen. Diese herstellereigenen Programme können im Hintergrund laufen und kontinuierlich Systemressourcen beanspruchen, was zu einer Verlangsamung des Gesamtsystems führt. Sie können den Startvorgang des Computers verlängern, die Reaktionszeit von Anwendungen erhöhen und im Allgemeinen die Effizienz von Windows beeinträchtigen.
Eines der renommiertesten Werkzeuge zur Identifikation von Bloatware ist der ADW Cleaner. Ein wesentlicher Vorteil dieses Tools ist seine Fähigkeit, das System nicht nur auf unerwünschte Hersteller-Software zu überprüfen, sondern auch auf Trojaner und andere potenziell schädliche Programme zu scannen. Wichtig ist es zu wissen, dass der ADW Cleaner nicht als vollständiges Antivirenprogramm angesehen werden sollte. Stattdessen ist er besonders nützlich für gelegentliche Überprüfungen, wenn der Verdacht besteht, dass unerwünschte oder schädliche Software das System beeinträchtigt.
Mit der Zeit können ungewollte Programme, wie Add-Ons oder Partner-Software, in Ihr System gelangen. Häufig geschieht dies, wenn eine gewünschte Software während der Installation zusätzliche Partnerprogramme anbietet, die unbeabsichtigt mitinstalliert werden. Diese zusätzlichen Anwendungen können im Hintergrund laufen und dadurch die Leistung Ihres Systems beeinträchtigen. Oft sind sich Nutzer nicht einmal bewusst, dass diese Programme aktiv sind. Es ist daher empfehlenswert installierten Apps zu überprüfen und alle unbekannten oder ungenutzten Programme zu deinstallieren.
6) Einsatz des Task-Managers zur Service-Verwaltung
Eine weitverbreitete Methode zur Steigerung der Systemleistung unter Windows ist die Nutzung des Task-Managers, um nicht benötigte oder ressourcenintensive Services zu identifizieren und zu deaktivieren. Zahlreiche Online-Tutorials, insbesondere auf YouTube, bieten Anleitungen dazu, welche Services sicher gestoppt werden können, um die Leistung zu verbessern. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, da das Deaktivieren bestimmter wichtiger Services das gesamte System beeinträchtigen kann. Trotzdem ist es erwähnenswert, dass diese Methode unter IT-Profis beliebt ist. Eine gründliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Funktionen und der Bedeutung der verschiedenen Windows Services kann zu den effektivsten Maßnahmen gehören, um die Leistung Ihres Systems zu optimieren.
In diesem Artikel finden Sie zudem Anleitungen, wie Sie selbst solche Windows-Services deaktivieren können, die normalerweise vom Windows System geschützt sind.
7) Gezieltes Bearbeiten der Windows-Registry
Ein weiteres verbreitetes Vorgehen unter IT-Experten zur Verbesserung der Windows-Leistung ist die Überprüfung der Windows-Registry auf spezifische Einträge. Besonders im Fokus steht hierbei der „run“-Eintrag, der sich unmittelbar über dem „runonce“-Eintrag befindet. In diesem Bereich sind Programme verzeichnet, die automatisch beim Windows-Start ausgeführt werden. Durch das Entfernen unerwünschter Tasks an dieser Stelle kann die Startgeschwindigkeit verbessert werden. Allerdings ist bei der Bearbeitung der Registry äußerste Vorsicht geboten. Falsche Änderungen können schwerwiegende Folgen haben, bis hin zum Nichtstarten des Systems. Daher sollte die Registry-Modifikation ausschließlich von erfahrenen Windows-Spezialisten durchgeführt werden.