Original – Kopie – AdaptionDie TV-Serie im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeitvon Michael Scheyer
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Eine vollkommen neue Vertriebsform von multimedialen Produkten ist der virtuelle Vertrieb über das Internet. Zwar sind die Verbraucher immer noch zaghaft, was den Kauf von Medienprodukten über Internetplattformen anbelangt, aber die Tendenzen zeigen, dass sich dieses Vertriebssegment in den kommenden Jahren deutlich vergrößern wird.
Doch man sollte nicht den Fehler begehen und den virtuellen Vertrieb von Medienprodukten als das Ende des physischen Vertriebs begreifen. Der physische Vertrieb hat viele Vorteile, die es auf dem virtuellen Wege nicht geben kann – zumindest noch nicht. Gegenwärtig sind dies vor allem die großen Datenträger. Eine HD-DVD kann Daten zwischen 15 und 51 GB tragen. Solche Datenmengen sind auch bei Breitbandinternetanschlüssen mit einem größeren Download-Zeitaufwand verbunden. Außerdem würde es zusätzlichen Zeitaufwand erfordern, die dazugehörigen Bonus- Features selbstständig zu suchen und zu laden.
Trotzdem wird in den kommenden Jahren der Vertrieb von TV-Serien übers Internet zunehmen, weil sich mit diesem Weg völlig neue Nutzungsmöglichkeiten ergeben, die es bislang nicht gab. Dabei sollen zwei unterschiedliche Vertriebsformen besprochen werden. Zum einen den Handel über Programme, die der User auf seinem Computer ausführen muss und zum anderen den Handel über Handelsplattformen, die Programmunabhängig im Internet angeboten werden.