Freitag 13. April 1999
Geheimbünde hat es immer gegeben. Besuchten sich Freimaurer und Rosenkreuzer früher noch zu Pferde, reist die verschworene Hacker-Gemeinde von heute auf Bits und Bytes pfeilschnell um die Welt. Nachzulesen sind die Heimlichkeiten im PC-Imperium, das dem Normalbürger auf immer verschlossen bleibt, in einem Buch zweier Hacker. Der Kölner Tropen-Verlag hat den Band unter dem Titel „Hackerland“ herausgebracht – nicht, um dem Mythos vom „Hacker ohne Grenzen“ neues Futter zu geben, sondern als authentischen Einblick in die sogenannte „Szene“. Denn Denis Moschitto (22) und William Sen (24) sind weder Aussteiger, noch haben sie Lust darauf, als Verräter in kürzester Zeit von allen Zugangslisten der Welt zu verschwinden, wie sie es im Fall eines Spitzels anschaulich beschreiben. Für sich selbst beansprucht das Kölner Duo allerdings, dass es sich nur im legalen Bereich der „Szene“ bewegt – auch wenn im Buch die illegalen Seiten des Hackerdaseins nicht zu kurz kommen. […]