Pressesprecher der Firma Software 2000
Die Produktionsfirma Software 2000 gehört zu den größten Softwareherstellern in Deutschland. Sie ist bekannt für ihre Strategie- und Sportsimulationsspiele. Wir konnten deren Pressesprecher Herrn Uwe Fürstenberg zu einem Interview überreden.
Autoren: Wann wurde Software 2000 gegründet?
Fürstenberg: Software 2000 hatte 1997 sein zehnjähriges Jubiläum. Die Firma wurde im Jahre 1987 ursprünglich als Amiga-Unternehmen ins Leben gerufen und ist heute bekannt für Spiele für PC und Sony Playstation. Da gab es zunächst einige Highlight-Produkte, die sich noch heute als aktuell erweisen. Natürlich in modifizierter Form der „Bundesliga Manager“. Insgesamt hat sich dieser Titel in den letzten Jahren als Vollversion in Stückzahlen von mehreren 100.000 verkauft.
Erzählen Sie uns doch bitte von den Erfahrungen, die Sie bislang mit Schwarzkopierern gemacht haben. Sind Scener eine Bedrohung für Softwarefirmen?
Scener sind keine wirkliche Bedrohung, ich würde sie eher als lästig bezeichnen. Diejenigen, die Schwarzkopien machen, haben Spaß daran, das Spiel zu cracken und zu verbreiten. Scener gehören von vorneherein nicht zu unseren Kunden, da sie mit einem anderen Interesse an das Produkt herantreten. Diese Leute wollen nicht mit der Software spielen, sondern sie cracken und verbreiten. Das ist deren persönlicher Spaß.
Heute besitzt jedes unserer Spiele einen individuellen Kopierschutz, wodurch Gelegenheitskopien ausgeschaltet werden. Das Problem sind die Schwarzkopierer, die nach der Veröffentlichung eines Produktes die CD in größeren Stückzahlen duplizieren oder gleich im Duplikationswerk professionell herstellen lassen.
Dann sind Scener also keine Gefahr?
Die größte Gefahr entsteht, wenn ein Produkt, noch bevor es auf dem Markt erscheint, kostenlos im Internet oder für Billigstpreise zu haben ist. Dadurch geht Kaufkraft verloren, und diejenigen, die tatsächlich bereit wären, für ein Spiel den regulären Preis zu zahlen, fühlen sich übervorteilt.
Letztlich sind wir aber der Meinung, dass der Computerspieler sich bewusst ist, wie teuer Computerspiele in der Entwicklung sind. Daher sind viele ehrlich und investieren in ein Original-Produkt den regulären Preis, weil sie wissen, dass sie damit auch hochwertige Software bekommen.
Wie ist es möglich, dass Software als Schwarzkopie zu haben ist, bevor sie auf dem Markt erscheint?
Man muss natürlich ein Produkt, bevor man es auf dem Markt einführt, in Form von Beta-Versionen an unterschiedliche Stellen ausgeben, damit es getestet wird. So etwas ist wichtig, damit das Programm nach Fertigstellung fehlerfrei läuft. Dadurch kommen einige Versionen vorab in Umlauf.
Wenn man nicht sorgfältig kontrolliert, wie viele genau verteilt worden sind, können Lücken entstehen.
Anhang
Interview mit einem Phreaker
Interview mit Timelord
Interview mit sTEELER
Interview mit Uwe Fürstenberg (Software 2000)