Angespornt von der Idee und der Nachfrage nach freier Software, fing der finnische Informatikstudent Linus Torvalds 1991 ebenfalls damit an, ein Betriebssystem zu programmieren.[1]
Im Gegensatz zu Richard Stallman sah er sich nicht als Idealist. Seine Motivation lag zunächst in der Lust aufs Programmieren und darin, auf dem Computer eine neue Welt zu erschaffen. Ursprünglich als Zeitvertreib und Hobby gedacht, entwickelte sich aus seinem Projekt ein vollwertiges Betriebssystem namens Linux. Als seine Software die wesentlichen Bestandteile eines Betriebssystems erfüllte, entstand daraus der Wunsch, das Betriebssystem mit Stallmans GNU zu verbinden, das damals immer noch nicht vollständig programmiert war.[2]
Gemeinsam mit der FSF und durch den Einbau weiterer freier Softwareprodukte, wurde die Verbindung von GNU und Linux zum Meilenstein der freien Software-Bewegung. GNU/Linux (zumeist einfach nur Linux genannt) stellt heute eine Konkurrenz und Alternative zu Microsofts Betriebssystem Windows dar. Die Weiterentwicklung wird durch den Einsatz von Zehntausenden Programmierern weltweit gewährleistet, da jegliche Veränderung am Programm erlaubt ist. Dieses Prinzip wird „Open Source“ genannt, da der Quellcode des Programms frei zugänglich ist.[3] Weil die Verbreitung unkontrolliert, eben frei, ist, ist die Anzahl der Benutzer nicht exakt zu bestimmen. Die Website Linux-Counter[4] hat sich seit dem Jahre 1993 zur Aufgabe gemacht, Zugriffe von Linux-Anwendern zu zählen. Die Anzahl der Benutzer wird dort auf 29 Millionen geschätzt. Betrachtet man die bei Google eingegebenen Suchbegriffe im Februar 2005, haben insgesamt 269 Millionen Benutzer den Begriff „Linux“ eingegeben, dagegen nur 162 Millionen Benutzer „Windows“.[5] Somit zählt Linux derzeit zu den meistdiskutierten Themen im Bereich der Betriebssysteme.
Der Begriff „Open Source“ wird heute oft synonym mit dem Begriff „Freie Software“ benutzt. Laut der „Open Source Initiative“ kann man bei einer Software dann von einem Open-Source-Programm sprechen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- „Die Software (der Programmcode) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor. (…)
- Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden. (…)
- Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden“.[6]
In Deutschland setzen mittlerweile 20% der Unternehmen das freie Betriebssystem ein.[7] Die Stadt München entschied bereits im Mai 2003 ihre 14.000 Computer von Windows auf Linux umzustellen. Anstatt Microsoft-Produkte wie „Word“, „Excel“, „Powerpoint“ etc. soll in Zukunft die freie Bürosoftware „OpenOffice“ benutzt werden.[8] Neben Linux gibt es eine Vielzahl weiterer freier Softwareprodukte. Laut F.A.Z. wird derzeit an insgesamt über 70.000 Open-Source-Projekten gearbeitet.[9]
Auch im Bereich des Filesharings werden Open-Source-Lösungen immer beliebter. Viele Anbieter der Filesharing-Technologien sehen in ihnen einen Ausweg angesichts der Klagen der Musikindustrie. So forderte zum Beispiel im September 2005 der Verband der amerikanischen Musikindustrie RIAA mehrere Tauschbörsenanbieter auf, das Tauschen von urheberrechtlich geschützter Musik zu verhindern.[10] Die Betreiber der Tauschbörse Ares reagierten darauf, indem sie das Programm als Open-Source-Software veröffentlichten. Seitdem ist es jedermann erlaubt, die Software Ares zu verändern und weiterzuverbreiten. So ist es möglich, dass das Programm selbst bei rechtlichen Problemen seines Herstellers eine unkontrollierbare Entwicklung und Verbreitung findet. Auch die Tauschbörse Limewire ist mittlerweile als Open-Source-Variante erhältlich.[11] Selbst, wenn Limewire eines Tages nur noch abgeschwächte Versionen veröffentlichen dürfte, wäre aus dem Kreis der Tauschbörsenfans umgehend mit der Programmierung einer uneingeschränkten Variante zu rechnen. Die beiden beliebtesten Filesharing-Programme eMule und BitTorrent sind ohnehin seit jeher frei erhältlich.
1. Einleitung
1.1. Einleitung
1.2. Zielsetzung
1.3. Abgrenzung
1.4. Aufbau
2. Begriffsdefinitionen
2.1. Netzkultur
2.2. Hacker
2.3. Hackerkultur
2.4. Informationsgesellschaft
2.5. Raubkopie
3. Hacker und Raubkopierer in der Informationsgesellschaft
3.1. Informationsgesellschaft
3.1.1. Geschichte der Informationsgesellschaft
3.1.2. Bedeutung der Informationsgesellschaft
3.1.3. Information als Wirtschaftsgut
3.2. Strukturen der Erstellung und Verbreitung von Raubkopien
4. Typen von Raubkopierern
4.1. Release-Szene
4.2. FXP-Szene
4.3. Filesharing-Nutzer
5. Verbreitungswege der Raubkopien
5.1. Warez
5.2. MP3z
5.3. Moviez
5.4. eBookz
6. Bild der Raubkopierer in der Öffentlichkeit
6.1. Raubkopierer in den Medien
6.2. Schadenszahlen in der Öffentlichkeit
7. Formulierung der Thesen
7.1. These A: Die heutige Informationsgesellschaft ist von der Hackerkultur geprägt.
7.2. These B: Raubkopien sind das Produkt einer von der Hackerkultur geprägten Gesellschaft.
7.3. These C: Raubkopierer handeln destruktiv.
7.4. These D: Raubkopierer betrachten Raubkopieren nicht als kriminelles Vergehen.
8. Entstehung der Hacker
8.1. Die ersten Hacker (ab 1955)
8.2. Faszination der Software (1960 – 1975)
8.3. Entstehung der Hackerkultur (1975 – 1980)
8.4. Erste Gruppierungen von Hackern
8.5. Kommerzialisierung der Hardware
8.6. Kommerzialisierung der Software
9. Entstehung der Raubkopierer-Szene
9.1. Entstehung der ersten Cracker (1982 – 1999)
9.2. Die erste Generation
9.3. Cracking Groups
9.4. Qualität der gecrackten Software
9.5. Mitgliederzahl der ersten organisierten Raubkopierer-Szene
9.6. Verbreitung der Raubkopien
9.7. Entwicklung der 2. Generation
10. Elemente der Netzkultur
10.1. Die Idee des Teilens von Software
10.2. Freie-Software-Bewegung
10.3. Open-Source-Bewegung
11. Selbstregulierung statt Kontrolle
11.1. Internet als dezentrales u. freies Netzwerk
11.2. Selbstregulierende Projekte im Internet
11.2.1. Wiki-Konzept und Wikipedia
11.2.2. Open Source Directory Project (ODP) und Weblogs
12. Hacker-Ethik
12.1. Feindbilder der Hacker
12.2. Feindbild IBM
12.3. Feindbild Post
13. Konstruktive Destruktion
13.1. Demontage
13.2. Verbesserung
13.3. Kreation
14. Fazit Netzkultur
15. Verhaltenspsychologische Aspekte
15.1. Motivationsfaktoren der organisierten Raubkopierer-Szene
15.2. Motivationsfaktoren der Gelegenheitskopierer
16. Zusammenfassende Bewertung der Thesen
16.1. These A
16.2. These B
16.3. These C
16.4. These D
17. Optionen der Rechteinhaber für einen wirksameren Umgang mit Raubkopierern
17.1. Juristische Mittel
17.2. Kopierschutzmaßnahmen
17.3. Illegale Download-Angebote
17.4. Öffentlichkeitsarbeit
17.5. Resümee
18. Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Danksagung
[1] Vgl. N.n. 2003 (a), S. 903,
[2] Vgl. Torvalds 2001, S. 67 ff.
[3] Vgl. N.n. 2003 (a), S. 657.
[4] Vgl. counter.li.org (Stand 1. Juli 2024).
[5] Vgl: counter.li.org/estimates.php (Stand 1. Juli 2024).
[6] de.wikipedia.org/wiki/Open_source (Stand 1. Juli 2024).
[7] Vgl. N.n. 2004 (e).
[8] Vgl. N.n. 2003 (g).
[9] Vgl. Borchers 2005, S. 76.
[10] Vgl. McBride 2005.
[11] Vgl. N.n. 2005 (l).