FXP Kopieren
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Kuckuckseier

Die FXP-Szene und Ihre Machenschaften

NO COPY

von Jan Krömer und William Sen
Buchautoren und Journalisten

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Ihren eigenwillig klingenden Namen verdankt die FXP-Szene einer technischen Besonderheit vieler FTP-Server. Die Funktion FXP (File Exchange Protocol) ermöglicht das direkte Übertragen von Daten zwischen zwei FTP-Servern. FXP hat den großen Vorteil, dass diese Art der Server-zu-Server-Übertragung weitaus schneller ist. Auch in der Release-Szene wird diese Methode des Flashens, wie bereits erwähnt, von den Couriern genutzt, um Warez möglichst schnell auf die Server der Szene zu kopieren.

Bei einem Kreis von Internetnutzern, deren Hobby ausschließlich darin besteht, Warez so schnell wie möglich zu verbreiten, steht die FXP-Funktion zwangsläufig im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Aus diesem Grund hat sich der Begriff „FXP-Szene“ für die neu entstandene Szene durchgesetzt.

Täglich versuchen die Mitglieder der FXP-Szene an alle möglichen Warez zu gelangen, um sie innerhalb ihrer Szene zur Verfügung zu stellen. Für die Speicherung der Warez benötigen sie ebenfalls FTP-Server. Da sie jedoch nicht über die Möglichkeiten der Release Groups verfügen, sind eigene Server für sie meist nicht bezahlbar. Daher hat man in der FXP-Szene eine andere Methode entwickelt: Fremde Computernetzwerke werden für die Lagerung der Warez missbraucht.

Die FXP-Szene durchsucht das Internet gezielt nach fremden Servern, zum Beispiel von Hochschulen und Unternehmen, auf denen sie die Warez ablegen kann. Bei diesen Servern handelt es sich entweder um Rechner, die von den Betreibern nicht ausreichend gegen Eindringlinge geschützt wurden, oder es gelingt, Sicherheitslücken auszunutzen. Die gehackten Netzwerke werden dann ohne Wissen der Betreiber mit illegalen Dateien gefüllt.

Die Zugangsdaten der gekaperten FTP-Server werden in der FXP-Szene in digitalen schwarzen Brettern veröffentlicht. Solche Systeme, FXP-Boards oder einfach nur Boards genannt, dienen als Nachrichtenbretter und Diskussionsforen für die unterschiedlichsten Themen. Die passwortgeschützten Boards der FXP-Szene erinnern nicht nur wegen ihres Namens an die Kommunikationssysteme der Crackerszene der 80er Jahre. Ihre Mitglieder diskutieren hier nicht nur über aktuelle Spiele und Filme oder tauschen Szeneneuigkeiten aus. In den Boards teilen sie auch mit, welche neuen Warez sie auf FTP-Servern bereitgestellt haben. Erreicht werden die Server über ihre jeweilige IP-Adresse, die immer mit angegeben wird. Sie ist eine Art Einladung an alle Board-Mitglieder, sich in den gehackten Servern zu bedienen. Da sich in den Boards ausschließlich Mitglieder der FXP-Szene tummeln, wachsen sie oft zu einer gigantischen Sammelstelle zum Tausch von gehackten Servern an. Sie tragen klangvolle Namen, und die Szenemitglieder erzählen voller Stolz, auf welchen von ihnen sie aktiv sind. Nicht selten hat ein FXP-Board Hunderte Mitglieder, die über die ganze Welt verteilt sind. Das Board Liquid FXP zum Beispiel hatte laut Bundeskriminalamt 476 Mitglieder in 33 Ländern.

Wie in der Release-Szene existiert auch innerhalb der FXP-Szene ein allgegenwärtiger Wettkampf um Anerkennung. Und auch hier führt der Weg zum Ruhm über Geschwindigkeit. Der Respekt ist nur demjenigen gewiss, der in einem Board als erster die Adresse eines Servers anbieten kann, den er mit Warez gefüllt hat. In der FXP-Szene werden Warez aber nur verbreitet, gewöhnlich jedoch nicht erstellt. Die Schwarzkopien selbst stammen nach wie vor aus der Release-Szene. Folglich bestehen zwischen den Szenen gewisse Überschneidungen. So gibt es zum Beispiel einige FXP-Mitglieder, die über einen der begehrten Zugänge zu einem FTP-Server der Release-Szene verfügen. Durch sie gelangen Schwarzkopien auch in die FXP-Szene. Ist erst mal eine Kopie aus der Release-Szene in den Händen der FXP-Szene, steigt die Zahl der Kopien schnell ins Unermessliche.

NO COPY

von Jan Krömer und William Sen
Buchautoren und Journalisten

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Jan Krömer und Dr. William Sen sind u. a. Autoren des Buchs "NO COPY - Die Welt der digitalen Raubkopie" - erschienen im Klett-Cotta Verlag. Das Buch sorgte vor allem in Deutschland für Aufklärung für das Verständnis für Raubkopien und untersuchte kritisch das gesellschaftliche und auch ökonomische Grundverständnis für "die Kopie".

Das Buch NO COPY ist kostenlos online verfügbar.

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