Autofahren in den USA
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Verkehrsregeln in den USA

Autofahren in Amerika

Die Verkehrsregel sind in den USA eine ganze Ecke anders, als in anderen Ländern in Europa oder Deutschland. So macht es einen großen Unterschied, ob zum Beispiel die Straßenlinien weiß oder gelb sind. In diesem Beitrag zeige ich euch auch, wieso es kein links-vor-rechts in den USA gibt und wie gut die Regel wer-zuerst-kommt-fährt-zuerst hier einwandfrei funktioniert.

Einige Beispiele, wie hier so die amerikanischen Verkehrsregeln aussehen habe ich in diesem Video vorbereitet:

Rechts vor Links in den USA?

Zwar gilt in den USA Rechtsverkehr, trotzdem unterscheidet sich hier die amerikanischen Verkehrsregeln doch deutlich vom europäischen Verkehrssystem. Die Unterschiede können hier sogar so sehr anders sein, dass jeder Amerikaner in dem jeweiligen Staat, in das er umzieht, den amerikanischen Führerschein jedes Mal neu machen muss.

Vorab das Wichtigste: Hier fährt man eine Straße meist immer nur in eine Richtung, das heißt es gibt hier eigentlich fast nur Einbahnstraßen. Und diese Einbahnstraßen sind teilweise sogar drei- und auch und vierspurig. So kann schnell der Eindruck entstehen, es gäre Gegenverkehr. Und zudem sind diese Straßen auch selten als Einbahnstraße gekennzeichnet, weil es hier eher selbstverständlich ist. Doch wie unterscheidet man denn, ob es nun Gegenverkehr ist oder nicht? Ganz einfach: Nur wenn die mittlere Linie gelb ist, heißt es im Grunde, dass es Gegenverkehr gibt. Alle anderen Straßen, die nur weiße Linien haben sind in den USA somit Einbahnstraßen.

Des Weiteren gibt in den USA kein rechts vor links. Stattdessen gibt es bei vielen Kreuzungen den sogenannten „4-Way-Stop“ oder „All-way stop“. Das heißt, dass das Auto, welches zuerst an die Kreuzung gekommen ist, auch zuerst fahren darf. Das funktioniert hier übrigens auch einwandfrei und fast alle halten sich daran. Wenn sich jemand nicht daran hält ist es hier auch sehr üblich, dass man auf seine Vorfahrt verzichtet. In den meisten Fällen jedoch wird man immer sehr freundlich angewunken. Vor allem Truck-Fahrer und auch Fahrer von anderen großen Fahrzeugen wie Busse, verzichten hier sehr häufig auf ihre Vorfahrt, weil man die PKWs nicht so sehr warten lassen möchte.

Die Besonderheiten beim amerikanischen Verkehrsrecht:

  1. Amerikanische Ampeln: Rechts abbiegen bei rot erlaubt

    Fast überall darf man rechts abbiegen, wenn die Ampel an einer Kreuzung auf rot zeigt. Es sei denn, es steht ausdrücklich, man darf nicht rechts abbiegen – dies kommt jedoch eher selten vor. So kann man also in USA kann eigentlich bei jeder roten Ampel abbiegen. Wenn man Lust hat, kann man theoretisch an jeder roten Ampel ohne Anzuhalten durch die ganze Stadt fahren, bis der Tank leer ist, wenn man tatsächlich immer rechts abbiegt.
    Man muss jedoch zum vollen Stopp kommen, selbstverständlich jedem anderen Straßenverkehrsteilnehmer, die grün haben, Vorfahrt geben. Und wenn aber die Straßenlage eine sichere Abbiegung erlaubt, kann man hier einfach bei rot rechts abbiegen. Tut man das nicht, sind die Verkehrsteilnehmer hinter einem nicht sauer. Denn bei rot abbiegen ist nicht immer jedermanns Sache, und hier gilt eher: Lieber vorsichtig sein, als Risiken eingehen.

  2. Geschwindigkeitsbeschränkung

    In den USA bekommt man von der Polizei auch einen Strafzettel, wenn man sich an die exakte Geschwindigkeitsbegrenzung hält: beispielsweise wenn man bei Stau, Nässe oder Nebel. Denn hierzulande gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung als eine empfohlene und maximale Begrenzung. Im Gesetzt heißt es, man muss verhältnismäßig und angemessen fahren.
    An Schulfreien tagen und Zeiten gilt übrigens die Geschwindigkeitsbegrenzung an Schulzonen oder Schulwegen nicht. In vielen Staaten, so auch in Kalifornien, gelten die Geschwindigkeitsbegrenzung an Schulzonen sogar nur dann, wenn Kinder anwesend sind.

  3. Regeln fürs Parken auf- oder abwärts

    Wer auf einem Berg parkt, muss die Reifen in Richtung des Bürgersteigs drehen. Das verhindert ein Abrollen des Autos, zum Beispiel den Berg runter, wenn die Bremse versagt.

  4. Gesonderte Vorfahrtsregels

    Fußgänger haben immer und an jeder Kreuzung Vorfahrt, egal wo. Zudem gibt es kein rechts vor links. Wer zuerst kommt, darf zuerst fahren. Das funktioniert hier sehr gut. Unten übrigens auch ein kleines Video, das zeigt, wie man sich hier in den USA verhält, wenn einer Kreuzung sich die Menschen verständigen, wer zuerst fahren darf:

  5. Rechts Überholen erlaubt

    Rechts überholen ist immer erlaubt, sobald es mehr als zwei Fahrstreifen gibt.

  6. Hohe Strafen für Bemüllen von Straßen

    Müll aus dem Fenster schmeißen kostet mindestens $1000 Strafe in fast jedem Bundesland. In Texas kostet es an vielen Orten dagegen $2000. Vor allem dann, wenn Autofahrer eine Zigarettenkippe aus dem Fenster schmeißen, sind $1000 fällig. Die Chance erwischt zu werden liegt meines Erachtens bei 20%, da die Polizeipräsenz in den USA sehr hoch ist. Außerdem beobachtet man kaum, dass jemand in den USA eine Zigarettenkippe aus dem Fenster schmeißt.

  7. Spur mit Motorrädern teilen

    Motorräder dürfen übrigens in Kalifornien die Fahrspur mit Autos teilen. Bei Stau darf man also völlig legal zwischen den Autos fahren. Es heißt allerdings, man solle nicht schneller als 20 mph schneller als die anderen fahren. Und diese Regel gilt auch nur, wenn der gesamtverkehr langsamer als 30 mph ist.

  8. Unfälle an das Verkehrsamt melden

    Jeder Unfall muss dem Verkehrsamt gemeldet werden, sofern ein Schaden von über $750 entsteht. Das heißt aber auch, wenn man gegen seine eigene Hauswand fährt und das Auto einen Schaden von mehr als $750 muss es gemeldet werden. Sowas kennen wir beispielsweise in Deutschland nicht. Gemeldet wird in Deutschland ja nur der Polizei, wenn die beteiligten eines Unfalls sich nicht einigen konnten. Diese Regelung in den USA hat allerdings einen Grund. Denn jedes Fahrzeug hat hier eine sog. Unfallhistorie. Wenn ein Fahrzeug in keinem Unfall beteiligt war, gilt es als ein „clean title“-Wagen. Man kann beim Verkehrsamt so abfragen, ob ein Fahrzeug also je in einem Unfall beteiligt war oder nicht. Wenn es rauskommt, dass man einen Schaden am eigenen Fahrzeug nicht gemeldet hat, wird nebst anderen Strafen beispielsweise der Führerschein entzogen. Dies hat vor allem beim Gebrauchtwagenkauf einen Vorteil. Stellt man z. B. erst im Nachhinein fest, dass man ein Gebrauchtwagen gekauft hat, der schon einen Unfall hatte, kann man in den USA den Verkäufer auch beim Verkehrsamt oder Polizei anzeigen … und zwar bis zu vier Jahre!

  9. Beliebige Wunschkennzeichen

    Was ich in Deutschland ziemlich günstig finde sind Wunschkennzeichen. Man zahlt es dort nur ein mal. Wer in den USA Wunschkennzeichen (vanity plate) haben möchte, zahlt man allerdings jährlich, nämlich bist zu $120. Auf diese Weise kann man aber auch zusätzliche Zeichen verwenden, wie z. B. Herzchen.

In meinen nächsten Videos Berichte ich darüber, ob ein deutscher Führerschein in USA so einfach gültig ist und was man dabei beachten muss. Auch werde ich mehr auf Themen eingehen wie beispielsweise zum Thema „USA internationaler Führerschein“: Denn oft taucht die Frage auf, ob man überhaupt einen internationalen Führerschein wirklich benötigt, wenn man in die USA reisen möchte. In fast allen Staaten ist er gültig, nämlich ein deutscher Führerschein. USA hat allerdings ganz spezielle Regeln bei der Betrachtung zum Thema „EU Führerschein“. USA und andere Staaten erlauben zwar die Nutzung, allerdings muss man, wenn man hier länger als 10 Tage lebt, den Führerschein des jeweiligen Staates absolvieren. Dasselbe gilt auch bei einem Mietwagen. USA gehört zu den wenigen Ländern, bei denen man seine eigene KFZ-Versicherung auf den Mietwagen übertragen muss. Vor allem bei USA Reisen sollte man dies wissen. Genaueres dazu bei meinen nachfolgenden Videos.

Fragen & Antworten zum Autofahren in den USA aus dem Video

  • Muss man in den USA ein Führerschein machen, auch wenn man schon den deutschen Führerschein hat?
    Man muss nicht innerhalb von 10 Tagen die Prüfung bestehen, sondern damit anfangen. Es reicht also, wenn man bei einer Polizeikontrolle zeigen kann, dass man die Führerscheinprüfung bereits begonnen hat. Bis dahin wird die Polizei Deinen deutschen oder ausländischen Führerschein akzeptieren und Dich bestimmt auch dafür loben, dass Du innerhalb der 10-Tage-Frist schon mit dem neuen Führerschein des Staates, in dem Du lebst, begonnen hast. Diese Regelung gilt für Kalifornien, in anderen Staaten gelten andere Regeln.

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